Abschluss einer Entwicklungs- und Pflegemaßnahme im Naturschutzgebiet „Eper-Graeser Venn“ bei Ahaus



Abschluss einer Entwicklungs- und Pflegemaßnahme im Naturschutzgebiet „Eper-Graeser Venn“ bei Ahaus
Untere Naturschutzbehörde des Kreises Borken hat in Kooperation mit dem Integrierten LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ drei Heideweiher wiederhergestellt

Eine Entwicklungs- und Pflegemaßnahme im Naturschutzgebiet „Eper-Graeser Venn“ und im FFH-Gebiet „Graeser Venn – Gut Moorhof“ bei Ahaus ist jetzt offiziell beendet worden. Die Maßnahme führte die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Borken als lokaler Partner des Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ durch. Landrat Dr. Kai Zwicker und Vertreter der Bezirksregierung Münster, die für die Gesamtkoordination zuständig waren, ließen sich nun von Friedel Wielers, zuständiger Abteilungsleiter im Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken und seinem Miterarbeiter Patrick Lückel die Veränderungen vor Ort umfassend erklären und zeigen.

„Das Hauptaugenmerk bei der Maßnahme lag auf der Wiederherstellung von drei ehemaligen Heideweihern mit einer Wasserfläche von rund 3.000 Quadratmetern samt jeweils 30 Meter Pufferstreifen. Die Gewässer sollen einerseits für Moorfrosch, Kleiner Wasserfrosch und Kammmolch zum Laichen und andererseits als Lebensräume für schwimmendes Froschkraut dienen. Die dafür entstandenen Kosten belaufen sich auf rund 52.000 Euro“, sagte Patrick Lückel. Grund für das Eingreifen waren die zunehmende Verlandung und Eutrophierung der ehemals nährstoffarmen Gewässer durch herabfallendes Laub des umliegenden Waldes.

Um künftige Verlandung zu minimieren, wurde das Umfeld der Gewässer großzügig freigestellt und soll auch langfristig offengehalten werden. „Dafür wurden Sträucher und Gehölze in den Gewässerbereichen sowie zur Anlage der Pufferstreifen entfernt. Dabei blieben einzelne prägnante Bäume als Elemente des Landschaftsbildes stehen. Anschließend sind die drei Gewässer vergrößert und vertieft worden“, erklärte der zuständige Mitarbeiter. Als Ausgleich für die Gehölzentfernungen wurden Ersatzaufforstungen in Gescher und Gronau im Vorfeld getätigt.

Das bei den Arbeiten anfallende Bodenmaterial von gut 1.850 Kubikmetern ist zur Besucherlenkung am Rand der Maßnahmenfläche als Wall aufgeschüttet und mit inzwischen Weidenstecklingen bepflanzt worden. „Durch die sich entwickelnde Wallhecke aus Birke, Erle und Weide entsteht eine räumliche und optische Barriere zwischen dem Wirtschaftsweg und den Maßnahmenflächen. Diese Abgrenzung soll das Verlassen des Weges und eine damit einhergehende Beeinträchtigung der Gewässer durch Passanten, insbesondere auch Hundebesitzer, vermindern.“

Künftig sollen sich die Gewässer auf natürliche Weise entwickeln. Das Umfeld muss allerdings regelmäßig gepflegt werden, um das natürliche Aufkommen von Gehölzen zu unterbinden.

Zum Hintergrund:
Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ wird von der Europäischen Union gefördert und gemeinsam von den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachen umgesetzt. Die Gesamtverantwortung für das Projekt liegt beim nordrhein-westfälischen Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr. Die Koordination sowie die operative Umsetzung der konkreten Einzelmaßnahmen wurden der Bezirksregierung Münster übertragen. Die Laufzeit des Projekts umfasst die Zeit vom 1. Oktober 2016 bis zum 30. September 2026. Das Budget beträgt 16.875.000 Euro (ca. 60 Prozent der Mittel von der EU und je ca. 20 Prozent von den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen). Gut 200 Projekte werden bisher in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen umgesetzt. Ziel des Projektes sind unter anderem die Verbesserung der Erhaltungszustände von 15 ausgewählten Lebensraumtypen (zum Beispiel feuchte und trockene Heide, Moore, Heide- und Moorweiher) sowie von zehn Fokusarten (zum Beispiel schwimmendes Froschkraut, Kammmolch, Kleiner Wasserfrosch und Moorfrosch) der „atlantischen Sandlandschaften“.

Im Kreis Borken wurden durch die lokalen Projektpartner Untere Naturschutzbehörde des Kreises Borken und Biologischen Station Zwillbrock e.V. bisher drei weitere Maßnahmen umgesetzt:

  • 2017: Zwillbrocker Venn: Wiederherstellung Feuchtheideflächen
  • 2021: Epe-Graeser Venn: Optimierung von Moor- und Feuchtheidebeständen
  • 2021: Fürstenkuhle: Optimierung eines Heideweihers

Weitere Infos zum Integrierten LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ gibt es im Internet unter www.sandlandschaften.de.

Sebastian Schmidt (Projektleiter „IP-LIFE Atlantische Sandlandschaften“), Landrat Dr. Kai Zwicker, Markus Schulte (Jagdpächter), Patrick Lückel (Mitarbeiter im Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken) und Friedel Wielers (zuständiger Abteilungsleiter im Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken) (v.li.) freuen sich über den Abschluss der Maßnahme im „Eper-Graeser Venn“.

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Quelle: Kreis Borken

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