Abschlussveranstaltung Engagement braucht Leadership



Bocholt (PID). Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung zur Abschlussveranstaltung der Reihe „Engagement braucht Leadership“ am Donnerstag, 7. Juli 2016 im Bocholter TextilWerk. Das Fazit der Reihe fiel durchweg positiv aus.
Im Rahmen dieser Reihe wurden von April 2015 bis Juli 2016 insgesamt 12 Veranstaltungen organisiert. Insgesamt nahmen über 480 Mitglieder aus insgesamt 62 Vereinen an den Workshops teil.
Umsetzung in Bocholt positiv herausgestochen
Von Beginn an sei die Umsetzung in Bocholt sehr positiv herausgestochen, so Ferdinand Mirbach, Projektleiter der Robert-Bosch-Stiftung. So sei das erste Treffen mit dem Tretbootfahren am Aasee aufgefallen. „Bestätigt wurde der Auftakt durch die Projektlaufzeit“, so Mirbach. Stefan Rieker von der Paritätischen Akademie resümierte, dass das Programm deswegen so erfolgreich gewesen sei, da die Kommune hinter dem Programm stehe. Dies sei ein großer Vorteil im Vergleich zu den Standorten, bei denen das Programm nicht bei Stadtverwaltungen angesiedelt wurde.
Sozialdezernent Ludger Triphaus machte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Abschlussveranstaltung deutlich, dass die Stadtverwaltung nicht vorhabe, die freiwilligen Leistungen für Vereine zu kürzen. „Wir müssen aber auch Wertschätzung ideeller Art leisten“, so Triphaus. Dazu gehöre unter anderem, dass ehrenamtlich Tätige auch außerhalb der Öffnungszeiten bei der Stadtverwaltung einen Termin erhalten.
Gewinn vom Programm: Vernetzung unter Vereinen
Moderator Dr. André Wolf erinnerte an die verschiedenen Workshops: „Das Programm hat von Ihnen gelebt“. Ähnlich sah es Lilian Spogahn vom Montessori-Verein Bocholt. Sie hätte vor Teilnahme nicht gedacht, dass ihr die Vernetzung mit anderen Vereinen – aus den unterschiedlichsten Branchen – so viel bringen würde. „Vom Kneipp-Verein haben wir beispielsweise sofort Räume für Veranstaltungen angeboten bekommen, ein anderer Verein bot einen Dolmetscher an“, so Spogahn. Sie möchte zukünftig projektbezogen Vorstandsarbeit verteilen. „Ich glaube, dass wir dadurch frischen Wind in das Ehrenamt reinbekommen“, so Spogahn.
Dass der TSV Bocholt bereits einige Kleinigkeiten umgesetzt hat, erklärte Jürgen Meiermann. So konnten Vereinsmitglieder, die sich konkret für ein Amt im Vorstand interessierten, bereits vorher in Vorstandssitzungen reinschnuppern. Dadurch könnten die Interessierten sich ein erstes Bild von der Vorstandsarbeit machen, bevor sie sich tatsächlich wählen lassen.
Arbeit auf viele Schultern verteilen
Referent Heinz Janning, der in den Workshops bereits drei Mal referierte, trat auch am Abend der Abschlussveranstaltung wieder vor die Teilnehmer. Aufgrund von technischen Problemen, konnte er den eigentlichen Vortrag nicht halten. Stattdessen verteilte er kurzerhand Walnüsse. „Unterhalten Sie sich mit ihrem Nachbar mal darüber, welche Nuss Sie – im Hinblick auf notwendige Veränderungen in der Vorstandsarbeit – zu knacken haben“, erklärte Janning.
Im Anschluss der regen Diskussion erklärte ein Teilnehmer, dass die Vorstandsarbeit auf mehr Schultern verteilt werden soll. Eine Teilnehmerin erklärte, dass der Verein die Ehrenamtlichen auch halten müsse. Dazu müsste die ehrenamtliche Tätigkeit attraktiver gestaltet werden müssen.
Nachholtermin im Herbst
„Es ist toll, wie gut die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitgemacht haben. Vor allem dann, wenn wir mal improvisieren mussten“, resümierte Rainer Howestädt von der Stadt Bocholt die Workshop-Reihe. Kurzfristig entschied er sich gemeinsam mit Jutta Ehlting vom Seniorenbüro der Stadt Bocholt dafür, dass der Abschlussvortrag von Janning im Herbst nachgeholt wird.
Zum Abschluss des Abends wurde noch ein Film der Robert-Bosch-Stiftung präsentiert. Dieser Film zeigt das Ehrenamt in Deutschland. Aufgrund der gelungenen Ausführung des Programms „Engagement braucht Leadership“ wurde auch ein Bocholter Verein, die Stadtgarde Bocholt, Twirlingsport e.V., im Film aufgenommen.
Zum Programm „Engagement braucht Leadership“
Das Programm „Engagement braucht Leadership“ wurde an 28 Standorten in drei Bundesländern durchgeführt. In NRW beteiligten sich insgesamt 8 Standorte an dem Programm. Auf Landesebene wurde die Umsetzung von der Paritätischen Akademie organisiert. Bocholt erhielt eine Fördersumme von rund 13.000 Euro zur Durchführung des Programms. Eine Fortführung des Programms von der Robert-Bosch-Stiftung ist nicht geplant.
In Bocholt werden die Ergebnisse des Programms „Engagement braucht Leadership“ in das Programm „Engagierte Stadt“ einfließen. So wird beispielsweise eine Homepage eingerichtet, die sich mit dem Ehrenamt in Bocholt beschäftigt.

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