„Achterlands Schätze – Kitsch oder Kunst?“ – Erbstücke oder Dachbodenfunde erfolgreich bewertet



Bocholt (EUBOH). Am Freitag, 20. April 2018, taxierten drei deutsche und drei niederländische Experten aus unterschiedlichsten Bereichen kostenlos rund 120 Objekte. Der Fachbereich Kultur und Bildung der Stadt Bocholt hatte alle interessierten Bürger, die an der hiesigen deutsch-niederländischen Grenze leben, eingeladen, alte Erbstücke oder Dachbodenfunde von Experten schätzen zu lassen. Die Aktion fand im Herding-Gebäude inmitten der Kunstausstellung des Hamaland-Kunstkreises statt.
„Diese Aktion sollte wiederholt werden“, „Ich glaube, ich sollte mir für meine Erbstücke einen Safe anlegen“, „Spannend, was mein Zeug wert ist“ – das waren nur einige der vielen positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Rund 30 Kunst- und Schmuckbesitzer meldeten sich bereits vor Beginn der Veranstaltung mit Fotos ihrer Wertgegenstände an. Die Experten informierten sich somit vorab über die Gegenstände. Auch viele kurzfristig Entschlossene kamen, um ihre Erbstücke oder Dachbodenfunde direkt vor Ort bewerten zu lassen.
„Kunst oder Kitsch?“
Die Experten beantworteten die Frage nach „Kunst oder Kitsch?“. Dabei bewerteten sie die einzelnen Gegenstände sehr unterschiedlich. So fanden sich bei der Goldschmiedin Luci Aversteeg und dem Uhrmacher Jan Ubels aus Breedevoort auf der einen Seite wertvolle Schmuckobjekte aus echtem Gold sowie mit kostspieligen Steinen und auf der anderen Seite entpuppten sich scheinbar unbezahlbare Erbstücke nur als einfacher Modeschmuck.
Raritäten bei Büchern
Ähnlich war es auch bei dem Gemäldeexperten Peter Koenen: „Einige Gemälde sind wirklich sehr interessant und haben einen gewissen Wert. Leider musste ich einige Bürger enttäuschen, da diese nur Gemälde von Amateuren besitzen. Die Motive wurden über hundert Mal gezeichnet, da sie sich damals gut verkauften.“ Daneben fand sich auf einem anderen Tisch eine „absolute Rarität“, so Rainer Heeke, deutscher Buchhändler in Breedevoort. Ein Bürger brachte die „Englische Naturgeschichte der ungewöhnlichen Vögel“ aus dem Jahre 1750 mit. Darin befanden sich Hunderte handkolorierte Kupferstiche mit dem Wert eines Mittelklassewagens in gehobener Ausstattung.
Die erste kostenlose und grenzüberschreitende Bewertungsveranstaltung für Schmuck- und Kunstobjekte in Bocholt organisierte der Fachbereich Kultur und Bildung der Stadt Bocholt. Im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland wurde die Veranstaltung mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

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