Aloys Eiting: „Rotkreuz-Gemeinschaft hat in der Pandemie Außerordentliches geleistet“



Der Kampf gegen die Corona-Pandemie durchzog die Kreisversammlung des Roten Kreuzes im Kreis Borken am Mittwochabend im Borkener Vennehof vor rund 80 Delegierten wie ein roter Faden. Der Präsident des Kreisverbandes e. V., Aloys Eiting (Bocholt), lobte Einsatz, Engagement und Hilfsbereitschaft der Rotkreuz-Gemeinschaft: „Sie, liebe Kameradinnen und Kameraden, haben Außerordentliches geleistet und tun es auch weiterhin. Ich darf allen meinen Dank, Respekt und meine Anerkennung aussprechen.“
In mittlerweile eineinhalb Pandemiejahren hätten die Rotkreuz-Helfenden „Großartiges geleistet, zum Teil sogar unter Einsatz des eigenen Gesundheitsrisikos“, stellte Vorständin Beatrix Grohn fest. Sie erinnerte an die ersten Hilfsaktionen im Frühjahr 2020, als Schutzkleidung und Masken knapp waren. Dennoch hätte das Rote Kreuz helfen und Material bereitstellen können, auch dem Kreis Borken, dem Klinikum Westmünsterland, dem Caritasverband, der Diakonie sowie DRK-Kreisverbänden in Westfalen-Lippe. Im April 2020 seien mehr als 280 Mitarbeiter – insbesondere aus Schulassistenz, Migrationsberatung, Therapiezentrum und Integrationsbetrieben – von Kurzarbeit betroffen gewesen.

Als neue Kreisrotkreuzleiterin wurde Verena Uhlenbrock (Isselburg) einstimmig bei eigener Enthaltung gewählt. Sie teilt sich das Amt mit dem neuen Kreisrotkreuzleiter Leonard Pliete (Gescher). Die Wahlperiode dauert vier Jahre. Die beiden übernehmen die Funktion von Björn Theyssen (Isselburg-Anholt), der die leitende Stellung aus gesundheitlichen Gründen abgab. Theyssen bleibt Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Roten Kreuz im Kreis Borken. Sein „jahrelanges großes Engagement, auch als Mitglied des Krisenstabes des Kreises Borken“, würdigte Aloys Eiting bei der Übergabe eines Präsents: „Sie haben sich in ganz besonderer Weise für den DRK-Kreisverband und weit darüber hinaus verdient gemacht.“

Uhlenbrock erinnerte in ihrer Rückschau an bis zu 1600 täglichen Coronatests, anfänglich in Schulen, in Kitas, lebensmittelproduzierenden Unternehmen. Sie blickte zurück auf die Einrichtung einer PCR-Abstrichstelle fürs Kreisgesundheitsamt beim DRK-Ortsverein Stadtlohn, an die Mitplanung eines Notkrankenhauses, die Betreuung von Fieberambulanzen in Legden und Bocholt, an die (fast kreisweite) Einrichtung von Schnellteststationen zu Weihnachten („Mit dem Test zum Fest“) und dem Sanitätsdienst im Impfzentrum in Velen, das im Dezember in die Planung gegangen sei und als das Warten auf den Impfstoff begonnen habe. Damals sei nicht klar gewesen, „ob wir den Gänsebraten zum Weihnachtsfest im Impfzentrum essen dürfen“.

Bis zu 120 Rotkreuz-Mitarbeitende waren in der Folgezeit im Impfzentrum beschäftigt. Und seit Monaten sei der rote DRK-Impfbus erfolgreich im Kreisgebiet vor Ort im Einsatz. Die Kreisrotkreuzleiterin unterstrich, dass all das nicht selbstverständlich sei. Ihre Botschaft: „Wir können, dürfen und sollten stolz darauf sein, ein Teil von etwas Großartigem zu sein – Teil des Roten Kreuzes im Kreis Borken.“

In Grußreden hatte zuvor auch Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing und ihr Vorgänger sowie Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, Rolf Lührmann, auf das Mitwirken der Hilfsorganisation in der Coronalage hingewiesen. Für Schulze Hessing war das Rote Kreuz „ein wichtiger Begleiter des Impfzentrums in Velen. 70 Prozent der Bevölkerung des Kreises haben sich impfen lassen; wir müssen aber noch besser werden.“ Auch bei der Flutkatastrophe habe das Rote Kreuz geholfen. „Das macht Ihre Arbeit aus: Wenn Not herrscht, sind Sie da“, sagte die Bürgermeisterin.

In den erweiterten Vorstand wurden als Beisitzer gewählt: Wilhelm Tepaße, Schatzmeister im DRK-Ortsverein Rhede e. V., sowie Wolfgang Klee, Geschäftsführer im DRK-Ortsverein Nienborg-Heek e. V. Weitere Wahlen standen nicht an.

Foto. Abschied als Kreisrotkreuzleiter nach „vielen Jahren großen Engagements“: Aloys Eiting, Vorsitzender des Präsidiums (links), ehrt Björn Theyssen, der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bleibt.

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