Analyse: Infektionsgeschehen hat sich etwas beruhigt



Insgesamt gab es in diesem Zeitraum 293 (Vorwoche: 398) gemeldete Neuinfektionen. Dies ist ein Rückgang zur Vorwoche von 26,5 Prozent. Das Infektionsgeschehen hat sich damit etwas beruhigt, was sicherlich auch im Zusammenhang mit den nachlassenden Urlaubsreisen in Verbindung steht.

Entwicklung der Inzidenz:
Am 30.08.2021 lag der kreisweite Inzidenzwert bei 103,9, am 05.09.2021 bei 79,7 Prozent. Die Inzidenz ging damit stärker zurück als im landes- und bundesweiten Trend. Auf Landesebene gab es eher eine Seitwärtsbewegung. Auf Bundesebene stieg die Inzidenz konstant weiter an.

Das Infektionsgeschehen verteilte sich über das gesamte Kreisgebiet.

Ursachen / Infektionszusammenhänge:
Für die Infektion ursächlich konnten über die Kontakt-Nachverfolgung des Kreisgesundheitsamtes folgende Hauptursachen ermittelt werden:

am Arbeitsplatz: 12 Fälle; 4,1 Prozent (Vorwoche: 21; 5,3 Prozent)
im Haushalt / Privat: 139 Fälle; 47,4 Prozent (Vorwoche: 170; 42,7 Prozent) – hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Folgeinfektionen im häuslichen / familiären Umfeld.
Rückkehr von einer Reise: 23 Fälle; 7,8 Prozent (Vorwoche: 89; 22,4 Prozent), davon weiterhin der Großteil aus Süd- und Osteuropa
bei Feiern: 14 Fälle; 4,8 Prozent (Vorwoche: keine)
in Einrichtungen: 15 Fälle; 5,1 Prozent (Vorwoche: 8; 2 Prozent)
sonstige Gründe: 21 Fälle; 7,2 Prozent (Vorwoche: 15, 5 Prozent)
In 69 Fällen (23,5 Prozent, Vorwoche: 22,6 Prozent) konnten die Infizierten keine näheren Angaben zu einer möglichen Infektionsquelle machen.

Die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass der Anteil von (Folge-) Infektionen insbesondere im häuslichen / familiären Umfeld weiterhin dominiert. Mit Ende der Ferienzeit ist der Anteil an Reiserückkehrern inzwischen rückläufig. Er betrug im aktuellen Erfassungszeitraum nur noch rund 8 Prozent. Zeitgleich stiegen die Folgeinfektionen innerhalb familiärer Umfelder.

Vom laufenden Infektionsgeschehen sind auch andere Lebensbereiche betroffen. Mit Schulbeginn und den dort verpflichtenden regelmäßigen Testungen sind zunehmend Einzel-Infektionen im Zusammenhang mit Schule und Kita zu verzeichnen.

Insbesondere im Kita-Bereich gibt es aber so gut wie keine bestätigten Folgeinfektionen, so dass der Betrieb im Regelfall weiterlaufen kann. In 80 Prozent der Fälle sind die Einträge über die Erzieherinnen gekommen. Diese sind zu 90 Prozent vollständig immunisiert. Der Kreis Borken bittet vor diesem Hintergrund dringlich darum, dass Personen, die Krankheitssymptome haben, nicht in die Einrichtungen kommen, sondern zunächst diese Symptome über einen Test abklären.

Der Kreis stellt zudem fest, dass in den heimischen Schulen sehr umsichtig und mit Augenmaß mit der Corona-Situation umgegangen wird. Dabei werden „häusliche Absonderungen“ nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich behördlich angeordnet. Dieses Vorgehen entspricht bereits der ab der nächsten Woche geltenden Vorgehensweise, dass in der Regel nur noch die infizierte Person in Quarantäne gesetzt wird.

Nachdem in den Einrichtungen der Altenpflege über mehrere Monate nur ganz wenige Einzelinfektionen festgestellt werden konnten, sind nunmehr in einzelnen Einrichtungen Ausbruchsgeschehen unter den Bewohnern und den Beschäftigten zu verzeichnen. Dies entspricht zur Zeit einer allgemeinen Entwicklung auf Landesebene. Die erforderlichen Schutzmaßnahmen werden durch das Gesundheitsamt engmaschig begleitet und insbesondere der Krankheitsverlauf bei vollständig geimpften Infizierten aufmerksam verfolgt. Stand heute ist die Mehrheit der hospitalisierten Personen nicht geimpft. Inzwischen wurde mit den Drittimpfungen in den Einrichtungen der Altenpflege und der Eingliederungshilfe begonnen, um den Impfschutz bei der besonders vulnerablen Personengruppe weiter abzusichern.

Impfstatus bei den neu infizierten Personen:
Von den 293 (Vorwoche: 398) neu infizierten Personen waren 115 (119) = rund 40 Prozent (30 Prozent) mindestens 1x geimpft. Der Großteil der Impfungen erfolgte mit BioNTech.

Rund 60 Prozent (71 Prozent) der Betroffenen kommen aus einem anderen Kulturkreis. Von diesen 177 Personen (288) sind 49 mindestens 1x geimpft. Das entspricht einer Quote von 28 Prozent. Aus dem deutschen Kulturkreis kommen 116 Personen (111). Davon sind 66 Personen mindestens 1x geimpft. Das entspricht einer Quote von 57 Prozent.

Vom Infektionsgeschehen sind nach wie vor die jüngeren Altersgruppen betroffen.

Der Anteil vollständig geimpfter Personen an den 293 Gesamtinfektionen beträgt rund 32 Prozent. Dieser Wert ist gegenüber der letzten Berichterstattung (26 Prozent) weiter angestiegen. Es zeigt sich aber: Vollständig Geimpfte sind besser vor einer Infektion geschützt und nach den bisherigen Erkenntnissen vor allem auch vor einer schweren Erkrankung. Das bekräftigen auch die Krankenhausbelegungen: Von den dortigen Corona-Patienten ist die Mehrzahl ungeimpft.

Situation in den Krankenhäusern im Kreisgebiet:
Die Zahl der Coronafälle, die eine Krankenhausbehandlung erforderlich machen, hat in etwa die Größenordnung wie in der Vorwoche – es lagen zeitweilig 18 Personen mit einer Coronavirus-Infektion in einem der Krankenhäuser im Kreisgebiet, davon 8 auf der Intensivstation. Der ganz überwiegende Teil war ungeimpft, die Altersspanne dabei sehr groß. Zum heutigen Tag (09.09.2021) wurden insgesamt 17 Corona-Patienten von den Krankenhäusern im Kreisgebiet gemeldet, 6 davon auf der Intensivstation.

Impfgeschehen:
Die Quote der Erstimpfungen im Kreis Borken lag mit Stand 08.09.2021 bei 73,26 Prozent (bezogen auf die Gesamtbevölkerung im Kreisgebiet), die Quote der vollständig Geimpften bei 69,15 Prozent. Da dem Kreis Borken die Impfzahlen der Betriebsärzte nicht vorliegen, wird die tatsächliche Zahl der geimpften Personen noch größer sein.

Testgeschehen:
Seit dem 10. März 2021 werden von den Teststellen im Kreis Borken Schnelltests durchgeführt. Inzwischen sind es insgesamt bereits über 2.275.000 (Stand: 05.09.2021).

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