Bocholter Verein kalanagala sorgt sich um die Menschen in Uganda



Eigentlich war für Ende nächster Woche die jährliche Uganda-Reise geplant. Simone Zingel und Lina van Gessel aus dem kalanagala e.V. Vorstand hatten sich monatelange auf die Reise vorbereitet, die Themenliste war lang. Anfang März dann die Info: Uganda versagt allen aus Deutschland anreisenden PErsonen die Einreise, es sei denn, man begibt sich vor Ort in 14tägige stationäre Quarantäne. „An dem Wochenende hatten wir uns verabredet, um über die Reise bzw. die Absage zu sprechen. Uns war die ganze Situation zu heikel, gerade auch weil wir mitbekommen haben, dass die Menschen in Uganda mindestens genauso verunsichert sind wie wir. Zum ersten Mal konnte ich nicht mit dem Gefühl in die Reisevorbereitung starten, dass ich vor Ort sicher bin. Daher war der Einreisestopp von Uganda nur der letzte Puzzlestein zur Entscheidung.“

Zu tun gibt es aber auch jetzt genug, denn auch in Uganda sind seit heute alle Schulen und Universitäten geschlossen. Alle Menschen sind aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Das hieß für den Vorstand mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort ganz kurzfristig Hilfe organisieren. Denn in dem Schulzentrum sind überwiegend Waisen und sozial benachteiligte Kinder untergebracht. „Viele von ihnen haben keine Familien, in die sie zurückkehren können oder die Zustände sind ales andere als ideal, um dort mehrere Wochen zu verbringen“, berichtet Simone Zingel. Damit die Zeit so gut es geht überstanden werden kann, bekamen alle Kinder große Lebensmittelpakete mit auf den Heimweg. Seife, Desinfektionsmittel, Reis, Bohnen und Geld für frisches Obst und Gemüse hatten die Mitarbeiter*inenn vor Ort für die Kinder gepackt. Manche konnten von ihren Angehörigen abgeholt werden, für alle anderen wurden Mofa-Taxis organisiert, die sie mit ihrem Notfallpaket nach Hause brachten.

Um die Waisen kümmern sich in den kommenden Wochen die Hausmütter, unterstützt von einigen Lehrkräften. Auch sie haben sich mit Lebensmitteln und vor allem mit Beschäftigungsmaterial eingedeckt, um die unterrichtsfreie Zeit gut zu überstehen. „Eine unserer Hausmütter ist auch Schneiderin. Sie hat noch schnell Stoffe besorgt, um mit den Kindern weiter üben zu können und sinnvolle Aufgaben zu haben. Also steht jetzt Flicken der Schuluniformen auf dem Programm und sicher wird es danach auch neue Gardinen oder irgendetwas in der Form geben“, so Zingel.

 Sorge bereitet dem Vorstand des Vereins allerdings, dass der Schulstopp genau in die Ende letzten Jahres begonne Impfreihe aller Schülerinnen und Schüler fällt. Mit Spenden wurde die Hepatitsimpfung für die 175 Kinder finanziert. „Eigentlich hätten die in 2 Wochen ihren nächsten Termin“, berichtet Lina van Gessel, für die es die erste Reise nach Uganda gewesen wäre. Darum kümmert sich das Management vor Ort jetzt auch mit Hochdruck.
„Neben den Sorgen, die wir uns gerade bezogen auf unsere eigene Situation machen, kommen die Sorgen um die Menschen in Uganda. Denn die Kinder sind ja aus gutem Grund im home of happiness. Sie jetzt nach Hause zu schicken, ist schwer. Natürlich hilft ihnen das Notfallpaket, aber wir hoffen sehr, dass sie ganz bald wieder in ihren geregelten Alltag zurückkehren können und vor allen Dingen gesund bleiben“, hofft Simone Zingel.

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