Bocholter „Zukunftsbüro“ eröffnet in der Nordstraße



Bocholt (PID). „Atmendes Bocholt – bewegtes Bocholt“: Unter diesem Titel nimmt Bocholt bekanntlich seit 2015 erfolgreich am bundesweiten Wettbewerb „Zukunftsstadt“* teil. Und die Bewegungen, die Aktivitäten im Projekt werden intensiver. So eröffnet nun ein „Zukunftsbüro“ in der Nordstraße 49. Außerdem werden 4.000 Haushalte befragt. Das teilt Sascha Terörde, Leiter der städtischen Stabsstelle für Strategie- und Zukunftsfragen, jetzt an.
Rückblick: Im Mai 2019 ist Bocholt in die dritte Phase des Zukunftsstadtwettbewerbs 2030+ gestartet, der durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Den Auftakt machte der renommierte Prof. Dr. Ingo Froböse mit einem Impulsvortrag. Der Experte fordert, dass sich jeder einzelne Bürger mehr bewegen und die Kommune für passende Möglichkeiten sorgen sollte.
Entsprechend diesem Motto werde es nun auch wieder mehr Bewegung im Rahmen des Zukunftsstadtprojektes geben, sagt Terörde. Vieles wurde bis jetzt im Hintergrund bearbeitet und vorbereitet, jetzt werde wieder Schwung aufgenommen. „Wir hoffen auch in dieser Phase wieder auf die aktive Unterstützung und die rege Beteiligung der Bocholter Bürgerinnen und Bürger.“
Kreativbüro für Zukunftsfragen
Im Rahmen des Wettbewerbs Zukunftsstadt ist in der 2. Förderphase im erarbeiteten Bürgergutachten als ein wesentliches Ziel eine Anlaufstelle für Anregungen der Bürgerinnen und Bürger benannt worden. Terörde: „Um Projekte und Maßnahmen aus dem Prozess tatsächlich realisieren und spürbar machen zu können und auch möglichst viele Bocholter Bürgerinnen und Bürger in Fragen der Zukunftsausrichtung miteinzubeziehen, müssen Ideen und Energie zu deren Umsetzung zielgerichtet organisiert werden, um nicht zu „verpuffen“.“ In diesem Sinne sollte ein „Zukunftsbüro“ eingerichtet werden, das eine Anlaufstelle für die Koordination von Ideen und Projekten aller Beteiligten darstellen soll.
Eine solche Anlaufstelle, das Bocholter „Zukunftsbüro“, ist nun in der Nordstraße 49 entstanden. Am Samstag, 14. März, erfolgt um 10 Uhr die offizielle Eröffnung. Neben der Funktion eines Vor-Ort-Büros, das für Bürgeranliegen zur Stadtentwicklung ansprechbar ist, werden hier zukünftig Workshops, Arbeitssitzungen und ähnliches stattfinden. In der Regel wird das Büro montags bis donnerstags von 10–17 Uhr und freitags von 10–13 Uhr geöffnet haben. Nach Absprache können darüber hinaus auch Termine vereinbart werden.
„Verstärkte Bürgerkommunikation“
Die Einrichtung des „Zukunftsbüros“ in der Innenstadt ist somit ein thematisches und sichtbares Resultat als Ergebnis der Beteiligungsformate, wo eine Art zentrales „Kreativbüro“ gewünscht wurde. In Verbindung mit dem Ziel, greifbare städtebauliche Maßnahmen im Quartier der nördlichen Innenstadt bei der Realisierung zu begleiten, ist nun ein Ort im direkten Umfeld dieser Maßnahmen gefunden worden. „Wir sind froh, den passgenauen Standort gefunden zu haben, und freuen uns auf viele Besuche in der Nordstraße 49, wo das Zukunftsbüro jetzt seinen Betrieb aufnimmt“, erklärt Projektleiter Terörde optimistisch.
Zugleich Anlaufstelle für Ärztenetz
Bewegung und Gesundheit ist ein weiterer thematischer Schwerpunkt des Projektes Zukunftsstadt. Nachhaltige Entwicklungen sichern, u.a. durch Förderung der Gesundheit der Bevölkerung ist ein weiteres Ziel dieses Prozesses. Aus Synergiegründen eröffnet daher das Zukunftsbüro in der Nordstraße zusammen mit der Geschäftsstelle des Ärztenetzes BOHRIS e.V.. Bürgermeister Peter Nebelo resümiert: „Ich freue mich, dass hier an einer Stelle zwei Partner zusammenarbeiten, die als gemeinsames Ziel eine gute Zukunft für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt im Auge haben.“
Befragung für die Forschung
Zeitgleich mit der Eröffnung des Zukunftsbüros startet eine Befragung von über 4.000 Haushalten in Bocholt. 2.000 zufällig ausgewählte Haushalte im gesamten Stadtgebiet und 2.000 Haushalte in der Innenstadt erhalten in diesen Tagen Fragebögen. Wissenschaftlich begleitet wird das Zukunftsstadtprojekt in Bocholt und die aktuelle Fragebogenaktion von der Bergischen Universität Wuppertal und der Deutschen Sporthochschule in Köln.
In diesem Fragebogen geht es um Fragen zu konkreten Orten in der Innenstadt, zur Bereitschaft, sich aktiv sportlich zu betätigen und sich im Rahmen verschiedener Entwicklungsprojekte einzubringen. Insbesondere geht es bei den Fragen auch um das jeweilige unmittelbare Wohnumfeld, die Arbeit des neuen „Zukunftsbüros“ als Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger, die Gestaltung, Belebung und Verbesserung ausgewählter Orte und Plätze sowie die Partizipation und das Verhältnis der Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Stadt. Diese Fragen stellen die Interessen, Wünsche und Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger in den Vordergrund und dienen einem bundesweiten wissenschaftlichen Vergleich mit anderen Städten.
Sich zu beteiligen lohnt sich. Bei einer persönlichen Abgabe des ausgefüllten Fragebogens im Zukunftsbüro, auf der Nordstraße erhalten die ersten 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen von der Stadtwerke Bocholt GmbH gesponserten Gutschein der BAHIA-Wasserwelt. „Wir sind daher gespannt auf viele persönliche und anregende Begegnungen und Gespräche“, so Projektleiter Sascha Terörde.
Weitere Aktivitäten
Im Mai wird eine neue Planungszelle (Anmerkung: Bürgerbeteiligungsformat ) zur Behandlung konkreter Planungen und Themen in der Innenstadtentwicklung durchgeführt. Darauf folgen im Juni Bewegungsaktivitäten für verschiedene Altersgruppen in Zusammenarbeit mit der sportwissenschaftlichen Begleitung der Deutschen Sporthochschule Köln. Der Schwerpunkt ist hierbei die Gesundheitsförderung durch mehr Bewegung.
Grünfläche Weberstraße
Sobald der Bescheid zur Städtebauförderung für die Grünfläche an der Weberstraße vorliegt, für die im letzten Jahr mehrere Beteiligungsworkshops durchgeführt worden sind, werden die Bürgerinnen und Bürger bei der konkreten Detailplanung z.B. des Spielplatzes auf dieser Fläche wieder eingebunden, teilt Sascha Terörde mit.

*Hintergrund „Wettbewerb Zukunftsstadt“
Der Wettbewerb Zukunftsstadt 2030+ ist ein mehrstufiges Verfahren, bei dem Bocholt eine der acht Städte ist, die nun in der 3. Phase weiterhin vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden (vgl. Pressemeldung vom 9.11.18). Für die erste Phase hatten sich 170 Städte und Gemeinden beworben. Infos allgemein unter www.wettbewerb-zukunftsstadt.de .

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