Caritas verteilt 2000 Lebensmittelgutscheine an in Existenznot geratene Menschen



45.000 Euro hat die Aktion Mensch dem Caritasverband zur Verfügung gestellt, um den durch Corona in Existenznot geratenen Menschen unbürokratisch und schnell zu helfen. Von den Fördergeldern und eigenen Mitteln konnte die Caritas vor Ort fast 2000 Lebensmittelgutscheine ausgeben. Die im Mai begonnene Hilfe endet nun – das Budget ist ausgeschöpft.

Dass sie etwas unternehmen muss, war für Svenja Ehlting von der allgemeinen Sozialberatung der Caritas klar, als der Lockdown im März kam. Es war abzusehen, dass Kurzarbeit und Schulschließung für viele Familien zu existenzbedrohenden Situationen führen würden. „Da waren auf einmal die Kinder, die sonst in der Schule essen, mittags auch zu Hause. Ebenso wie die Eltern, die sonst ihr Butterbrot bei der Arbeit essen. Diese eine Mahlzeit für alle mehr ist für viele Haushalte schon eine große Herausforderung, wenn sie sonst von Sozialleistungen ihr Leben am Existenzminimum bestreiten müssen“, berichtet Svenja Ehlting. Weil die Tafeln aber auch geschlossen hatten, mussten neue Hilfen her. Die Tafeln waren mit der Versorgung der regelmäßigen Nutzer*innen voll ausgelastet. „Für all die neuen Anspruchsberechtigten gab es gar keine Anlaufstelle“, sagt Svenja Ehlting. Und deren Situation spitzte sich innerhalb weniger Tage dramatisch zu. „Gerade die Hamsterkäufe haben Menschen mit wenig Geld vor echte Probleme gestellt. Wenn von 25 Euro ein ganzer Wocheneinkauf bezahlt werden muss, geht das nur mit günstigen Produkten. Gerade die waren aber im Supermarkt ständig vergriffen. Da wurde es schon echt knapp“, schildert Ehlting die Probleme der Menschen. Mit der Soforthilfe der Aktion Mensch konnte die Caritas dann die Lücke schließen, die die Tafeln nicht auffangen konnten. „Mit der Tafel und der Kirchengemeinde hat die Zusammenarbeit gut funktioniert. Wir waren immer in engem Austausch“, berichtet Ehlting. Schließlich sei es für sie genauso wir für die Caritas oberstes Ziel gewesen, die Menschen in Not gerade auch in Corona-Zeiten nicht allein zu lassen. Pfarrgemeinde und Tafeln hatten schon vorher ein System aufgebaut für Lebensmittelgutscheine. An dies hat Svenja Ehlting sich angeschlossen, um möglichst wenig neuen Aufwand zu erzeugen und bestehende Netzwerke zu nutzen.

„Aber es musste ja auch alles irgendwie gestemmt werden. Das war schon eine Herausforderung“, so Ehlting. Über ihr Fenster hat sie zwischenzeitlich die Lebensmittelgutscheine ausgegeben, aber auch viel beraten – vom Fenster aus, am Telefon oder per Mail. Denn die Lage der Menschen mit geringem Einkommen habe sich zugespitzt.

Die Unterstützung der Aktion Mensch hat zumindest über die ersten Monate der ganz akuten Pandemie geholfen. „Gelöst sind die Sorgen vieler Menschen damit noch lange nicht, aber in den richtig harten Wochen konnten wir so wirklich helfen“, sagt Ehlting dankbar. Jetzt gelte es wieder, mit den üblichen Mitteln bei der Problemlösung zu helfen.

Neben der Allgemeinen Sozialberatung der Caritas erhielt übrigens auch die Bocholter Tafel Unterstützung der Aktion Mensch.

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