Das Jobcenter – wer, wie, was?



Kreis Borken. Deutschlandweit findet in der Zeit vom 26. bis 30. August die „Aktionswoche der kommunalen Jobcenter“ statt. Grund genug, das „Jobcenter im Kreis Borken“ näher vorzustellen. Es wurde mit Einführung des SGB II (Zweites Buch Sozialgesetzbuch) zum 1. Januar 2005 ins Leben gerufen, damals noch unter der Bezeichnung „Service-Punkt ARBEIT“. Im Mittelpunkt steht die sogenannte „Grundsicherung für Arbeitsuchende“. Diese umfasst einerseits die Sicherung des Existenzminimums, sofern das Auskommen nicht aus eigenen Mitteln bestritten werden kann. Dazu gehören neben den Leistungen zum Lebensunterhalt auch die Übernahme der Unterkunftskosten sowie Mehrbedarfe für bestimmte Lebenssituationen – für den Leistungsberechtigten und auch für die mit ihm in einer sogenannten Bedarfsgemeinschaft lebenden Angehörigen.
Zum anderen kümmert sich das Jobcenter um die Herstellung oder Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der oftmals bereits seit längerer Zeit arbeitslosen Menschen sowie um die Aufnahme und Beibehaltung einer Erwerbstätigkeit, um schließlich zu erreichen, dass sie unabhängig von Sozialleistungen werden.
Im Kreis Borken stellen sich seit 2005 die Kreisverwaltung und die 17 kreisangehörigen Kommunen gemeinsam dieser Aufgabe unter dem Dach „Jobcenter im Kreis Borken“. Kontaktstelle für die Hilfesuchenden ist dabei immer das örtliche Jobcenter in ihrer jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Das Jobcenter der Kreisverwaltung kümmert sich um übergreifende Aufgaben, wie Finanzierung, Statistik und Controlling sowie um die Organisation und Koordinierung von Aktivierungs- und Qualifizierungsangeboten.
„Die Organisationsstruktur bei uns hat sich bewährt: In den örtlichen Jobcentern der Städte und Gemeinden wird hervorragende Arbeit geleistet, um die Betroffenen schnell und passgenau wieder in Arbeit zu vermitteln oder ihnen die passenden Hilfsangebote, die dann kreisweit koordiniert werden, zu machen“, sagt Landrat Dr. Kai Zwicker. Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster ergänzt: „Es ist uns in den vergangenen Jahren gut gelungen, eine breite Palette an Strategien und Angeboten zu entwickeln, damit wir individuelle Unterstützung leisten können, die langfristig Erfolg hat.“
Das zeigen auch die Zahlen: Derzeit erhalten im Kreis Borken rund 15.200 Menschen Leistungen nach dem SGB II, rund 10.200 gelten dabei als erwerbsfähig – das heißt, eine Erwerbstätigkeit wird grundsätzlich für möglich erachtet. Von diesen sind etwa 4.270 arbeitslos gemeldet. Das bedeutet, dass sie derzeit nicht erwerbstätig sind, an keiner Maßnahme teilnehmen und gesundheitlich arbeitsfähig sind. Die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gelingt bei jährlich mehr als 3.000 Personen. Mit diesen Daten bewegt sich der Kreis Borken auf einem sehr guten Niveau. Die Arbeitslosenquote, die bundesweit als Vergleichsgröße herangezogen wird, liegt im Kreis Borken für den SGB II-Bereich bei 2,0 Prozent. Dies ist landesweit ein Top-Wert. Im NRW-Vergleich liegt der Kreis Borken damit zusammen mit dem Kreis Höxter auf Rang 3 hinter den Kreisen Coesfeld und Olpe (Alo-Quote SGB II 1,7 %).
Aber Zahlen und Daten allein geben natürlich nicht wieder, mit welchen vielfältigen Themenfeldern sich das Jobcenter insgesamt beschäftigt und mit wie vielen unterschiedlichen Lebensbiographien die Fachkräfte im Jobcenter täglich zu tun haben. Genau dies und auch die Breite Palette an Unterstützungsleistungen soll nun im Rahmen einer siebenteiligen Artikelserie vorgestellt werden.
Zum Hintergrund: Aktionswoche der kommunalen Jobcenter
Der Kreis Borken ist einer von bundesweit 104 Landkreisen und kreisfreien Städten, die kommunale Jobcenter betreiben. Die übrigen 302 Jobcenter agieren in gemeinsamer Trägerschaft von Kommune und lokaler Agentur für Arbeit.
Im Rahmen der Kampagne „Kommunale Jobcenter – Stark. Sozial. Vor Ort.“ rufen der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städtetag die 104 kommunalen Jobcenter zu einer Aktionswoche vom 26. bis 30. August 2019 auf. Ziel ist es, dass die kommunalen Jobcenter in diesem Zeitraum gegenüber Bürgerinnen und Bürgern, Politik, Wirtschaft, Medien und Fachöffentlichkeit die Vorteile und Strukturmerkmale der kommunalen Jobcenter – ihren Markenkern – hervorheben.
Hinweis an die Redaktionen:
Die mit dem heutigen Bericht gestartete Reihe „Das Jobcenter im Kreis Borken stellt sich vor“ wird im Rahmen der kommenden Aktionswoche fortgesetzt und greift jeden Tag ein anderes Thema oder einen besonderen Fokus rund um das „Jobcenter im Kreis Borken“ auf.
Wenn Sie Fragen zur Arbeit des Jobcenters haben oder weitere Infos benötigen, steht Ihnen Susanne Lökes, stellvertretende Leiterin des „Jobcenter im Kreis Borken“, gerne zur Verfügung: Tel. 02861/82-1249 oder E-Mail an s.loekes@kreis-borken.de.

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