„Grün im Viertel“ – eine Idee blüht auf



Gemüsebeete auf öffentlichen Flächen? Die Idee ist nicht neu. Trotzdem war die Gruppe „Grün im Viertel“ zu Beginn ihres Vorhabens etwas skeptisch. Mit viel Einsatz und einer gehörigen Portion Idealismus gingen dann einige Familien, Nachbarn und Einzelpersonen im Februar ans Werk. Nach dem Vorbild anderer Projekte des städtischen Gärtnerns entstand so aus einer Brachfläche Nähe der Clemens-Dülmer-Schule ein Garten mitten im Quartier. Entstanden ist die Idee im Rahmen der Quartiersarbeit der Caritas, die unter dem Motto „Nachbarschaft neu gedacht“ Ideen für nachbarschaftliche Aktionen zusammengetragen und Gleichgesinnte vernetzt hat.
„Es kommt nicht darauf an, alles perfekt zu machen. Wir probieren verschiedene Dinge aus und lernen dann Schritt für Schritt dazu“, erzählt eine aktive Mutter.

Die Idee dahinter ist schnell erklärt: Jeder der möchte, kann ein Stück freie Fläche für sich oder aber für die Allgemeinheit bepflanzen. „Ich sehe es als besonderen Glücksfall an, doch noch ein bisschen Garten zu bekommen, ganz ohne große Mehrkosten“, weist ein Anwohner auf die Besonderheit des Projektes hin.

„Es gibt hier keine Mitgliedschaft und keine Vorgaben, wie viel Zeit man zu investieren hat oder wie die Fläche aussehen soll. Man hilft sich gegenseitig und lernt voneinander“, weiß Manuel Loeker vom Caritasverband. Er ergänzt: „Ich begleite und unterstütze die Gruppe da, wo sie etwas Hilfe braucht. Ansonsten ist die Gruppe aber völlig selbstständig unterwegs. Das funktioniert super“. Selbst die Corona-Pandemie war da kaum ein Problem. Die Bewohner des Viertels haben sich kurzerhand abgesprochen, wann wer an den Beeten ist und konnten so weiter säen, einpflanzen und pflegen. Nach den ersten Lockerungen bot das Projekt die Möglichkeit wieder persönlich miteinander zu reden und sich auszutauschen.

Inzwischen ist das Gelände nicht wiederzuerkennen, so üppig wächst und blüht es dort. Zu ernten gibt es für die Mitstreiter übrigens nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch viel Lob und Zustimmung durch Passanten. Die Anbaufläche liegt an einem stark frequentierten Rad- und Fußweg. „Ganz oft werden wir angesprochen, wie toll das Projekt doch ist und wie nett die Leute es finden, was wir aus dem langweiligen Fleck gemacht haben“, berichten die Mitglieder einstimmig. „Das macht uns natürlich stolz, weil wir halt auch merken, dass viele diese Entwicklung sehr interessiert und wohlwollend mitverfolgen.“

Und auch sonst erfahren die großen und kleinen Naturfreunde viel Unterstützung. Zu Beginn halfen vor allem der NABU und der Verein Essbare Stadt, die mit ihren Erfahrungen aber auch mit Hochbeeten oder Nistkästen der Gruppe tatkräftig unter die Arme gegriffen haben. Die Stadt und die ESB tragen ebenfalls z.B. durch die Wasserversorgung zum Gelingen bei. Gefreut hat sich die Gruppe aber besonders über die Unterstützung von Anwohnenden, die zum Beispiel Pflanzen und Saatgut gespendet haben.

„Dadurch zeigt sich, dass sich unser Engagement für ein besseres Miteinander im Quartier absolut lohnt“, freuen sich die Mitglieder. Und das ist neben dem Ziel, den öffentlichen Raum mit mehr Grün zu bereichern, eine tolle Motivation zum Weitermachen. Ideen und Pläne für die nächste Saison werden schon fleißig geschmiedet.

Neue Unterstützer*innen sind – ganz im Sinne des Projektes – immer herzlich willkommen!

Haben Sie Interesse an einem freien Beet oder haben Saatgut, Ableger, … mit der Sie ‚Grün im Viertel‘ unterstützen können? Dann melden Sie sich gerne direkt bei der Gruppe unter: info@gruenimviertel.de <mailto:info@gruenimviertel.de> oder bei Manuel Loeker: Telefonnr. 02871/2513-1208, Caritas Quartiersbüro Münsterstraße 23a, manuel.loeker@caritas-bocholt.de <mailto:manuel.loeker@caritas-bocholt.de>

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