Klimawandel und Energieversorgung im Blickpunkt des Treffens der Partnerkreise



Die Themen Klimawandel und Energieversorgung standen im Mittelpunkt des diesjährigen Treffens der drei Partnerkreise Wesermarsch (Niedersachsen), Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) und Borken, das jetzt in der an der Wesermündung gelegenen Stadt Nordenham stattfand. Willkommen geheißen wurden die Teilnehmer dort vom gastgebenden Landrat Thomas Brückmann. Der Delegation aus dem Westmünsterland gehörten die stellvertretende Landrätin Magdalene Garvert (Rhede), die weiteren Kreistagsmitglieder Annette Demes und Hans-Georg Fischer (beide Ahaus), Johannes Kisfeld und Ludger Konrad (beide Stadtlohn) und Jens Steiner (Heek) sowie für die Kreisverwaltung Pressesprecher Karlheinz Gördes an.
Auf dem Programm stand zunächst die Besichtigung des Historischen Kaufhauses in Nordenham-Abbehausen, das von einem gemeinnützigen Förderverein mit 182 ehrenamtlich tätigen Mitgliedern unterhalten wird. In dem Gebäude gibt es neben zahlreichen historischen Objekten eine Ladeneinrichtung aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In den Hinterzimmern finden sich überdies kulturhistorische Schätze aus mittlerweile über 150 Jahren Kaufmannsgeschichte, wie Werbeplakate, Emaille-Schilder, Keksdosen, ein Kurbel-Telefon, eine Petroleumpumpe und Gusseisenöfen.
Im Anschluss daran ging es in den Nationalpark Wattenmeer zur Deichschäferei Feldhausen. Diese hält auf dreizehn Kilometer Deichlinie rund 500 Mutterschafe mit Nachzucht. Die Tiere erfüllen die wichtige Funktion der „Trippelwalze“: Sie sorgen mit ihren Hufen für die Festigkeit der Grasnarbe des Küstendeiches, damit er Sturmfluten standhalten kann. Die Deichbegehung bei stürmischem Wind und heftigen Regenschauern ließ die Gäste dann auch erahnen, welchen Belastungen die Deiche ausgesetzt sind – Belastungen, die aufgrund des Klimawandels noch weiter ansteigen können.
Am zweiten Tag des Partnerschaftstreffens folgte ein Besuch des Unternehmens „Steelwind“ in Nordenham, das seit 2014 auf einem neu angelegten Standortgelände mit eigenem Hafen einschließlich Schwerlast-Kaianlage unmittelbar an der Weser komplette Fundamente für Offshore-Windkraftanlagen produziert. Das Werk gehört zur saarländischen Dillinger-Gruppe, die u. a. hochwertige Stahlbleche herstellt. Solche Bleche werden auf dem Wasserwege an „Steelwind“ verschifft, die dort dann zu sogenannten „Monopiles“ weiterverarbeitet werden. Diese bestehen aus einem zentralen Tragrohr, das bis zu einer Tiefe von 80 m in den Meeresboden gerammt werden kann. Darauf aufgesetzt wird in der Regel ein „Transition Piece“, auf dem schließlich die eigentliche Windkraftanlage montiert wird. Mit dem Geschäftsführer des Werks ergab sich zudem eine intensive Diskussion über die vom Bund eingeleitete Energiewende in Deutschland. Davon betroffen sei in besonderer Weise auch das Westmünsterland, erklärten die Borkener Delegationsmitglieder. Schließlich müsse der von den Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee produzierte Strom über große Trassen, die u. a. durch den Kreis Borken führen, nach Süddeutschland transportiert werden.
Mit dem Besuch des auf der anderen Weser-Seite gelegenen Klimahauses Bremerhaven 8° Ost, einer weltweit einzigartigen Wissens- und Erlebniswelt zu den Themen Klima, Klimawandel und Wetter, ging das Partnerschaftstreffen dann zu Ende.

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