Mobilfunk-Befragung für Unternehmen im Münsterland läuft an



Kreis Borken. Für das digital vernetzte und mobile Leben und Arbeiten ist eine effiziente Mobilfunkanbindung zentrale Voraussetzung. Leider entspricht die Versorgungslage in manchen Bereichen des Münsterlandes aber nicht den Anforderungen der Bevölkerung und der hiesigen Unternehmen. Die Gründe für eine schlechte Telefon- oder Datenanbindung sind vielfältig und teilweise außerordentlich komplex. Die vier Münsterlandkreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sowie die Stadt Münster führen daher mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW eine Aufklärungskampagne für Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe in der Region durch. „Ich freue mich, dass wir die Verbesserung der Mobilfunkversorgung gemeinschaftlich abgestimmt auf Ebene des Münsterlands angehen“, betont der Borkener Landrat Dr. Kai Zwicker. Die Erkenntnisse sollen auch den Privatnutzern helfen.
Zum Auftakt läuft aktuell eine Online-Befragung für Unternehmen im Münsterland an. Eine unmittelbare Ansprache der Unternehmen erfolgt im Kreis Borken insbesondere durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), die Kreishandwerkerschaft, die Handwerkskammer Münster und den Landwirtschaftlichen Kreisverband. Münsterlandweit werben überdies die IHK Nord Westfalen und die Handwerkskammer Münster für die Teilnahme an der Befragung. Landrat Dr. Zwicker erwartet auf diese Weise Hinweise auf bestehende Versorgungslücken und Bedarfe. Er bittet daher alle angeschriebenen Firmen, sich „im eigenen Interesse“ an der Befragung zu beteiligen.
Gleichzeitig wird eine ebenfalls vom Land NRW geförderte Studie der Fachhochschule Südwestfalen die Ist-Situation der Mobilfunkversorgung im Münsterland erfassen. Dazu werden bestehende Daten zur Mobilfunkversorgung ausgewertet und kritisch hinterfragt. Auf dieser Datenbasis und auf Grundlage der Ergebnisse der Unternehmensbefragung werden anschließend an ausgewählten Orten im Kreisgebiet Messungen vorgenommen, um Möglichkeiten zur Verbesserung ermitteln zu können. „Ursachen und Lösungsansätze können sehr unterschiedlicher Art sein und gehen zumeist über die bloße ‚Funklochproblematik‘ hinaus“, erklärt dazu Projektleiter Professor Christian Lüders. Er zeigt sich sehr gespannt, welche Faktoren im Münsterland entscheidend sind.
Die identifizierten Handlungsmöglichkeiten werden voraussichtlich viele verschiedene Akteure betreffen. Zum einen geht es um Maßnahmen, die auf Kundenseite möglich sind, um zu einer besseren Versorgung zu kommen. Hier fehlt häufig noch die notwendige Transparenz. So kann es beispielsweise vor Ort gebäudetechnische Hemmnisse geben. Unklarheit herrscht nicht selten auch über die Zusammenhänge zwischen Anbieter-, Tarif- und Endgerätewahl. Genau diese Kenntnis ist aber entscheidend dafür, dass Kunden bedarfsgerechte Angebote auswählen können. Auf der anderen Seite sollen die Mobilfunkanbieter angesprochen werden. Auf der Grundlage der Messergebnisse sollen sie dann möglichst selbst – eventuell auch mit Unterstützung der Kommunen – Verbesserungen anstoßen. Hierbei geht es zunächst nicht um den angekündigten 5G-Standard, denn auch mit einem leistungsfähigen 4G/LTE-Netz sind viele der bisher bestehenden Anwendungen bereits zu nutzen. Zudem wird es nicht vorrangig um den Bau neuer Funkmasten gehen. Häufig genügt eine Feinabstimmung im bestehenden System, um oftmals kleinteilige Lücken schließen oder gegenseitige Störungen von Funkzellen reduzieren zu können.

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