Qualität des TextilWerks soll intensiver vermarktet werden



Eine Stärkung der acht Industriemuseen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL): die digitale Öffnung von Sammlung und Wissenschaft, das Aufgreifen von Zukunftsthemen und die Entwicklung neuer, attraktiver Ausstellungen – das sind die Eckpunkte des „Museumsentwicklungsplans 2030 für das LWL-Forum und die acht Westfälischen Landesmuseen für Industriekultur“. Mit dem gut 100-seitigen Papier stellt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Weichen für eines der europaweit größten und bedeutendsten Netzwerke der Industriekultur mit jährlich 500.000 Besucher:innen.

Der LWL-Kulturausschuss stimmte der Vorlage jetzt zu. Die finale Entscheidung fällt der Landschaftsausschuss am 19.3. Über die Umsetzung erster konkreter Bauvorhaben, die Einrichtung zusätzlicher Stellen und über finanzielle Anpassungen wollen die LWL-Politiker:innen im April beschließen.

Für das TextilWerk Bocholt werden die zukünftigen Herausforderungen im Plan wie folgt beschrieben: „Der Saisonbetrieb der Spinnerei hemmt derzeit die weitere Entwicklung. Es ist kaum zu vermitteln, warum die Erlebniswelt Weberei ganzjährig geöffnet, die Spinnerei aber trotz durchlaufendem Eventbetrieb für Ausstellungsbesucher geschlossen bleibt. Neben den immensen Aufwand der nötigen Öffentlichkeitsarbeit treten erhebliche organisatorische Probleme (Neueinstellungen für Kassenpersonal und Aufsicht bei kurzzeitig laufenden Verträgen, technische Probleme im Gebäudebetrieb).

Abgeschlossen werden die im Rahmen der Regionale 2016 angestoßenen und bewilligten Bauprojekte (Höfe, FamilyLAB mit MINT-Spielplatz, Schaudepot Schlichterei mit neuer Eingangs-situation vom kubaai aus, Musterbucharchiv Garnlager, Sanierung Toilettenturm, Schaudepot Flyersaal 1). Die Schwerpunktausstellung muss spätestens 2026 überarbeitet sein. Die Nutzung des „Kardensaals“ (Schwerpunktraum für Design) und des „Drosselsaals 2“ (Labor für Design mit historischen Maschinen) als attraktive Orte im Museumskosmos angegangen werden.

Die Wahrnehmbarkeit der beiden Museumsstandorte im öffentlichen Stadtraum ist deutlich zu erhöhen. Teil 1 des entsprechenden Besucherleitsystems ist projektiert, Teil 2 muss folgen. Eine inhaltliche Erschließung des Außengeländes im Stadtquartier kubaai („Transformation“) muss erarbeitet und umgesetzt werden. Auch die Zu- sammenarbeit mit Nutzern und Anwendern des Wissensspeichers „Museum“ (Künstler, Designer, Wirtschaft u. Wissenschaft) ist auszubauen.

Die touristische Qualität des Museums ist intensiv zu vermarkten, seine Qualität als Reiseziel in der Nahlage zum Ruhrgebiet kann gut beworben werden. Dazu muss das profilbildende Sonderausstellungsprogramm muss erhalten bleiben, das regelmäßige Anreize zum Besuch des Hauses bietet. Die Zahl an Schulbesuchen kann ebenfalls deutlich gesteigert werden, wenn der eingeschlagene Weg des Umbaus der Museumspädagogik konsequent fortgesetzt und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit erfolgt.“

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