Schülerlabor „Neanderlab“ macht MINT-Erfahrungen im Textilwerk



Bocholt (lwl). Das deutsch-niederländische Schülerlabor „Neanderlab“ ist in diesem Jahr zum dritten Mal zu Gast im LWL-Industriemuseum: Im Bocholter Textilwerk experimentieren 80 Schüler von Mittwoch bis Freitag (15. bis 17.1.) schwerpunktmäßig mit Farbe. Die Aktion ist Teil des Projekts „MINT-Lab auf Schlössern / in kastelen“ zur Förderung in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT).

Neben einer Führung durch die Weberei, die die Textilgeschichte lebendig werden lässt, nehmen alle Schülerinnen an zwei Workshops teil: „Hier im Textilwerk können die Schüler ganz konkret und durch eigenes Ausprobieren erfahren, wie die Industrialisierung unser Leben verändert hat und zunächst vereinfacht und angenehmer gemacht hat“, erläutert Claudia Marciniec vom Bocholter Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Im Workshop „Färbekeller“ geht es um Kleidung, Stoff und Farbe: Vor der Industrialisierung waren gewisse Farben für die kleinen Leute kaum erschwinglich, denn nur die Natur lieferte überhaupt Farbstoffe und die waren schwierig zu beschaffen, die Rezepturen vielschichtig. Die Chemie brachte ab Mitte des 19. Jahrhunderts Farbe ins Leben für Jedermann. Auch im Kosmetik-Workshop spielt Farbe eine Rolle – und vermittelt darüber hinaus noch mehr, wie Ute Cremer vom Mitinitiator „Neanderlab“ erklärt: „Das Thema Kosmetik ist ein Einstiegskurs in die chemische Laborarbeit, in der die Schülerinnen Laborerfahrung sammeln und sich bewusst werden, dass sie tagtäglich mit chemischen Produkten in Kontakt treten.“

Hintergrund
„MINT-Lab auf Schlössern / in kastelen“ ist ein EU-gefördertes Projekt im grenzüberschreitenden Gebiet der Euregio Gronau. Hauptinitiatoren sind die Andreas-Mohn-Stiftung aus Bielefeld, die Region Achterhoek aus Doetinchen (NL), die Erkrath Initial Neanderlab gGmbH, die Stiftung Jugend & Schlösser aus Bad Iburg und das Team Nijhuis Digital Marketing Experts aus Borne (NL). Seit 2017 steuert das mobile Schülerlabor „Neanderlab“ Orte der europäischen Vergangenheit in der Region an. Schlösser, Burgen, Museen und Industriedenkmäler auf deutscher und niederländischer Seite werden zu Begegnungsstätten und Laboren, in denen Schülerinnen die MINT-Fächer in der Praxis erleben.

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