Zwei neue Maschinenbauprofessoren an der Hochschulabteilung Bocholt



Bocholt. Ihrer beider Vornamen fangen mit „M“ an und auch sonst haben sie etwas gemeinsam: Marcel Seiler (38) und Michael Wendland (36) wurden gleichzeitig zum Sommersemester 2020 an die Hochschulabteilung Bocholt der Westfälischen Hochschule als Professoren im Maschinenbau berufen und ihre Lehrgebiete haben als Überschneidungsfach die Konstruktionstechnik. Im Maschinenbau ist das ein wichtiges Fach und gehört zur Basisausbildung aller Bachelor-Studierenden, egal, ob Studentin oder Student. Neben dem Fach Konstruktionstechnik haben beide aber auch noch Spezialgebiete. Für Prof. Dr. Marcel Seiler ist das die Simulation. Das hat nichts mit vorgetäuschten Krankheiten zu tun, sondern ermöglicht die Vorhersage des mechanischen Verhaltens von Bauteilen beispielsweise über mathematische Modelle. Vorteil: Es müssen erst mal keine Prototypen gebaut und in aufwendigen Testreihen auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden. Seiler: „Das spart Kosten und Zeit.“ Er hat dabei vor allem den Leichtbau im Visier, etwa bei der Entwicklung von Elektro-Karts, bei denen Simulation im Rechner noch vor dem ersten Echtbau Verbesserungen findet, um das Gewicht des Karts zu senken und so Gewicht frei macht für die Strombatterien.
Das Spezialgebiet von Prof. Dr. Michael Wendland ist die Produktentwicklung. Für Lehre und Forschung bringt er dazu Erfahrungen im technischen Projektmanagement und in der systematischen Entwicklung von Methodik-Baukästen mit: „Methodisches Vorgehen bringt den Entwickler schneller und sicherer ans Ziel als rein intuitives Vorgehen“, davon ist er überzeugt. „Es eignet sich insbesondere für junge Entwickler, kann aber auch erfahrenen Konstrukteuren helfen, wenn man die Methoden passgenau wählt.“ Vorteile dieser Vorgehensweise sieht er vor allem für kleine und mittelständische Betriebe, bei denen das Tagesgeschäft im Vordergrund steht und innovative Entwicklungen daher einen guten Fahrplan brauchen, um nebenher mitlaufen zu können.
Beiden Jungprofessoren ist es wichtig, die Megatrends der Zeit wie Digitalisierung, Urbanisierung, Klimaschutz und Mobilität in die Hochschulausbildung zu tragen und die Studierenden in der Lehre, aber auch in der praktischen Anwendung von Lehrstoff „mitzunehmen“ und ihnen zu zeigen, dass es im Team neben Fachwissen auch auf soziale und gruppenorientierte Denk- und Arbeitsweisen ankommt. Seiler: „Das Wissen der Welt wächst, es gibt viele Spezialisten. Für eine gute Entwicklungsarbeit braucht es aber auch die Kommunikation zwischen den Experten bei gleichzeitig eigenverantwortlicher Arbeit.“ Den Wert der Teamleistung machen beide Jungprofessoren am Nutzen für die Anwender fest. „Ingenieure und Ingenieurinnen von heute und morgen arbeiten nicht mehr in strengen Hierarchien für Chefs, sondern eigenverantwortlich für die Nutzer.“ Und wenn das funktioniert, mache es auch den Menschen glücklich, der an der Entwicklung beteiligt war.

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Michael Wendland (l.) und Marcel Seiler (r.) wurden zum Sommersemester 2020 als Professoren in den Fachbereich Maschinenbau der Bocholter Abteilung der Westfälischen Hochschule berufen. Foto: WH/BL, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule

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