Arbeitskreis diskutiert über Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung



Kreis Borken. Mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Verbänden, Einrichtungen und Institutionen, die sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen einsetzen, haben sich im Borkener Kreishaus zur jährlichen Plenumssitzung des Arbeitskreises Behindertenhilfe im Kreis Borken getroffen. Zu Beginn gab der erste Vorsitzende des Arbeitskreises, Heiner Buß, einen Überblick über die Tätigkeiten des Vorstandes im vergangenen Jahr. Dabei bedankte er sich ausdrücklich bei den Vorstandsmitgliedern und bei allen Mitwirkenden in den Arbeitsgruppen für die engagierte und erfolgreiche Arbeit im zu Ende gehenden Jahr.
Denise Keuns-Janning und Dr. med. José-Manuel Borde-Ondarra vom Christophorus-Klinikum Coesfeld berichteten anschließend über das Versorgungskonzept des in der Zukunft geplanten medizinischen Zentrums für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) am Christophorus-Klinikum. Ziel sei es, die Arbeit dort im kommenden Jahr aufzunehmen. Die Zentren stellten in Deutschland nach der hausärztlichen und der fachärztlichen Versorgung die dritte Ebene der vertragsärztlichen Versorgung dar und sind insoweit auf ein hochspezialisiertes Leistungsangebot eingegrenzt. Alle anderen Angebote spezialisierter Versorgung würden den Patienten eines MZEB natürlich darüber hinaus in gleicher Weise zustehen, so die beiden Referenten. Zielgruppe sind erwachsene Menschen mit mehrfacher und geistiger Behinderung, Menschen mit syndromalen Erkrankungen, schweren spastischen Syndromen oder einer frühkindlichen Hirnschädigung. Auch Menschen mit genetisch bedingten Erkrankungen des Zentralen Nervensystems gehören zur Zielgruppe. Die in der Regel in ihrer Kommunikationsfähigkeit eingeschränkten Patienten erhalten eine spezialisierte Beurteilung von Symptomen und ihrer gesundheitlichen Gesamtsituation. Aufbauend auf die dabei gewonnenen richtungsweisenden Befunde können und sollen die Patienten einen Behandlungsplan erhalten. Schließlich soll der Patient einer weiterführenden ärztlichen Diagnostik und Therapie – gegebenenfalls für die Einbindung weiterer Professionen – zugewiesen werden.
Nach dem Vortrag ging es in der Plenumssitzung um die neu eingerichtete Fachstelle „Ergänzende unabhängige Teihabeberatung im Kreis Borken“ (EUTB), die nun ihre Arbeit im Kreisgebiet aufgenommen hat. Clemens Sprey von der Landesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE NRW e.V. stellte die Arbeit der Beratungsstelle vor. Diese unterstützt und informiert Menschen mit Behinderungen, von Behinderung bedrohte Menschen, chronisch Erkrankte aber auch deren Angehörige kostenlos und neutral in allen Fragen zur Rehabilitation und Teilhabe. Die ratsuchende Person steht dabei im Mittelpunkt und entscheidet über die Beratungsgegenstände. Die Beratung erfolgt unabhängig von Leistungsträgern und -erbringern und zum Angebot gehört auch die Beratung „von Betroffenen für Betroffene“.
Die Fachstelle „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“ hat zwei Standorte im Kreis Borken: zum einen in Borken, Butenwall 63, und zum anderen in Ahaus, Josefstraße 27. Die zwei Beratungsstellen können wie folgt kontaktiert werden: Tel.: 02561 / 4481828, Email: info@eutb-kreis-borken.de. Weitere Informationen bietet auch die Internetseite www.eutb-kreis-borken.de.

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