Archäologen finden in Mussum 4500 Jahre altes Bronzebeil



Von Berthold Blesenkemper

Bezahlen oder auf den Ausbau der Industrieparks Mussum verzichten – vor diesen beiden Alternativen stand der Ausschuss für Planung und Bau gestern, als es um die Zusatzkosten in Höhe von einer Million Euro für archäologische Grabungen im Erweiterungsgebiet ging. Experten vermuten dort Bodendenkmäler. In ihrer Einschätzung bestätigt wurden sie bei Probegrabungen. Dabei fanden sie ein Bronzebeil aus der Zeit um 2500 vor Christus.

Das Gebiet südlich der B67 ist die „Keimzelle Mussums“, wie Christoph Grünewald aus Müsnter erklärte. Der Hof Buschmann beispielsweise stamme nachweislich aus dem Jahr 1264. „Man muss davon ausgehen, dass es dort auch noch Vorgängerhöfe gegeben hat“, so der Archäologe weiter. Um den Aufwand für die Grabungen abschätzen zu können, haben die Fachleute mit einem Bagger insgesamt fünf Kilometer Furchen in den Boden gegraben. Dabei stießen sie auf eindeutige Hinweise auf Bebauung. Die sollen jetzt untersucht werden. Und das kostet viel Geld.

Ob denn die veranschlagten eine Million Euro ausreichten, wollte ein Ausschussmitglied wissen. Exakt könne man das nicht vorhersagen, erklärte Grünewald. Aber man werde darauf achten, dass das nicht aus dem Ruder laufe. „Wir sind hier ja nicht die Elbphilharmonie oder die Gorch Fock“, witzelte er.

Die Grabungen selbst sollen von einer Fachfirma ausgeführt werden. „Die archäologische Gruppe Bocholt in allen Ehren, aber das ist etwas für Profis“, so der Experte aus Münster. Wie lang die Arbeiten dauern, lässt sich ebenfalls nicht sagen. Nur so viel steht fest: Je mehr daran arbeiten, desto schneller wird es gehen, erklärte Stadtbaurat Daniel Zöhler.

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