Ausgelagerte Arbeitsplätze – Chance für Inklusion

 

Sylvia Betting (56, links im Bild) und Julia Slütter (34, rechts im Bild) haben alle Hände voll zu tun. Die beiden Frauen schneiden Gemüse, räumen Transportbehälter ein und aus, spülen oder machen sauber.
Bei bis zu 1200 Essen, die täglich die Großküche der Caritas verlassen, kann man da schon mal ins Schwitzen kommen. „Es ist schon anstrengend, aber es macht auch Spaß“, meint Sylvia Betting. Sie und ihre Arbeitskollegin sind offiziell bei der Büngern-Technik, der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, angestellt. Aufgrund ihrer Fähigkeiten, Stärken und Ressourcen, nutzen sie das Angebot der so genannten ausgelagerten Arbeitsplätze.

Bei ausgelagerten Arbeitsplätzen handelt es sich um eine dauerhafte Tätigkeit von Werkstattbeschäftigten in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes außerhalb der WfbM (Werkstatt für Menschen mit Behinderung) Büngern-Technik. Die Mitarbeitenden bleiben jedoch Beschäftigte der Werkstatt und werden seitens der Integrationsassistenz der Werkstatt in ihrem beruflichen Alltag begleitet und unterstützt.
Ziel der ausgelagerten Arbeitsplätze ist es, eine berufliche und soziale Integration durch eine, an den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten des Menschen, adäquate Beschäftigungsmöglichkeit zu erreichen.

„Davon profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer“, berichtet Integrationsassistentin Irmgard Ahlmer. Denn die Menschen mit Behinderungen übernehmen häufig einfache Arbeiten, die die Fachkräfte unterstützen und sie dadurch entlasten. Und meist sind die Menschen mit Behinderungen dabei hoch motiviert und ausdauernd. Oft hat das auch positive Wirkung auf das ganze Team. Hier in der Großküche tragen die ausgelagerten Arbeitsplätze von Sylvia und Julia nicht nur zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit bei, sondern fördern auch das Bewusstsein der Gesellschaft für die Vielfalt und die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen. Das ebnet den Weg für eine inklusivere Gesellschaft.

Nick Joosten kann das bestätigen. Der Chef der Großküche ist froh, dass er die beiden Helferinnen hat. „Auf Sylvia und Julia kann man sich jederzeit verlassen. Sie sind stets hilfsbereit und übernehmen flexibel alle Aufgaben. Und meistens sind bei der Arbeit gut gelaunt dabei.“ erklärt er. Sylvia, die bereits seit 14 Jahren in der Großküche der Caritas arbeitet und Julia, die seit einem Jahr dabei ist, benennen deutlich, wie gerne sie hier arbeiten und wie wichtig ihnen ihr Arbeitsplatz und die Anerkennung durch das Team sind. Sie wünschen sich, dass solche Außenarbeitsplätze bekannter werden und häufiger von verschiedenen Betrieben eingerichtet werden könnten.

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