Ausstellung „Die Wut ist weiblich“ im Schloss Ahaus eröffnet



Ausstellung „Die Wut ist weiblich“ im Schloss Ahaus eröffnet
Künstlerin Rosa Engel aus Aachen zeigt Ergebnisse eines Foto-Projektes

Wie weit wäre die Gesellschaft ohne wütende Frauen gekommen? Diese Frage diskutierten jetzt die Besucherinnen bei der Eröffnung der Foto-Ausstellung „Die Wut ist weiblich“ im Schloss in Ahaus. Dort zeigt die Künsterlin Rosa Engel das Ergebnis ihres Foto-Projektes, in dem Frauen ihre Wut auf ganz individuelle Weise zum Ausdruck bringen. Die Bilder sollen andere Frauen ermutigen, den Beispielen zu folgen. Die Arbeitsgruppe Frauen des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt – „GewAlternativen“ des Kreises Borken setzte sich erfolgreich dafür ein, dass die Ausstellung im Westmünsterland Premiere feiert und war für die Vorbereitung mitverantwortlich. „Wut kann eine positive Kraft sein und Frauen helfen, sich aus belastenden und vor allem auch gewalttätigen Situationen zu befreien“, erklärt Sonja Schaten, Sprecherin der Arbeitsgruppe Frauen.

Rosa Engel, die Design an der Fachhochschule in Aachen studierte und auf Frauen-Portäts spezialisiert ist, beschrieb das Ergebnis selbst so: „Weilbliche Wut sichtbar zu machen, das ist das Ziel. Denn wir alle sind sehr daran gewöhnt, dass sich Frauen zusammenreißen. Wutverzehrte Gesichter von Männern schaffen es auf Filmplakate, aber wütende Frauen gelten noch immer als hässlich. Warum eigentlich? Und was macht dieses Diktat mit uns Frauen? Geben wir nicht einen wichtigen Teil unserer Kraft ab, indem wir unsere Wut leugnen?“

Irmgard Paßerschroer, Geschäftsführerin des Runden Tisches – „GewAlternativen“ und Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Borken, zeigte sich bei der Eröffnung von den Bildern begeistert: „Männliche Wut ist omnipräsent – wütende Männer gelten als willensstark und kraftvoll. Bei Frauen wird Wut jedoch nicht gerne gesehen und wird oft als Hysterie abgewertet. Die Frauenbewegung zeigte immer wieder, wie aus Wut Veränderung erwachsen kann. Ohne Wut gäbe es das Wahlrecht für Frauen nicht, ohne Wut gäbe es den Equal Pay Day nicht und ohne Wut wäre womöglich die Vergewaltigung in der Ehe bis heute kein Straftatbestand.“ Frauen ihre Wut zurückzugeben, sei daher ein wichtiger Schritt hin zu einer gleichberechtigten Gesellschaft.

Die Ausstellung „Die Wut ist weiblich“ ist noch bis zum 6. September 2022 zu den Öffnungszeiten von montags bis freitags von 8 Uhr bis 16 Uhr im Schloss in Ahaus zu sehen. Termine für Gruppen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Vereinbarung möglich. Der Eintritt ist frei.

Zum Hintergrund:
Im Kreis Borken existiert der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt – „GewAlternativen“ seit 2001 und vereinigt rund 60 Fachleute in sechs Arbeitsgruppen, die direkt oder indirekt mit dem Thema konfrontiert sind. Dazu gehören Beratungsstellen, Bildungseinrichtungen, Frauenberatung, Frauenhaus, Gleichstellung, Jugendämter, Justiz, Medizin, Polizei, Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder. Gemeinsam setzen sie sich beispielsweise für die Verbesserung der Situation von Gewaltopfern ein und sensibilisieren die Öffentlichkeit für das Thema. Weitere Informationen zum Runden Tisch sowie Kontaktadressen der Beratungsstellen für Opfer häuslicher Gewalt im Kreis Borken gibt es unter www.gewalternativen.de.

Plakat zur Ausstellung

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Rosa Engel (Mitte) stellt ihre Fotos im Schloss in Ahaus aus. Sonja Schaten (li.) und Irmgard Paßerschroer (re.) sowie die anderen Besucherinnen hießen sie willkommen.

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Quelle: Kreis Borken

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