Ausstellungseröffnung „Faces of Depression“ in Bocholt

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Jedes Jahr gibt es rund 100.000 Suizidversuche in Deutschland – circa 10.000 Personen überleben nicht. Damit sterben hierzulande mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten oder illegale Drogen. Um das Bewusstsein der Öffentlichkeit auf dieses weitgehend verdrängte Thema zu lenken, findet jedes Jahr am 10. September der „Welttag der Suizidprävention“ statt. Dieser gibt nun auch den Startschuss für den Aktionsmonat „SEELISCH GESUND“ im Kreis Borken. Einen Monat lang, vom 9. September bis 10. Oktober 2024, stehen dann die Themen „Seelische Gesundheit“ und damit einhergehend „psychische Erkrankungen“ im Mittelpunkt.

Zum Auftakt findet am Montag, 9. September 2024, ab 17.30 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „Faces of Depression“ des Fotografen Manfred Jasmund im LernWerk in Bocholt statt. Die Veranstaltung ist für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ohne vorherige Anmeldung zugänglich. „Mit seinen Bildern macht er die zumeist verborgene Erkrankung ‚Depression‘ sichtbar und zeigt deutlich, wie viele Facetten diese Krankheit haben kann“, erklärt Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster. Diese Vernissage findet in Kooperation mit der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg statt, die zeitgleich damit ihr neues Semester einläutet. Die Ausstellung ist anschließend bis zum 19. September im LernWerk zu sehen. 

Dass psychische Erkrankungen lebensbedrohlich oder sogar tödlich sein können, zeigt vor allem die Statistik. Zwischen 50 und 90 Prozent der Suizidopfer hatten eine solche Erkrankung. Suizidalität ist dabei nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Es gibt Warnsignale, die helfen können, auf einen Menschen, dem es nicht gut geht und der Suizidgedanken entwickelt, aufmerksam zu werden. „Suizidprävention ist möglich!“, betont Jelena Borgers in diesem Zusammenhang. Das sei aber oftmals ein komplexes und vielschichtiges Thema. Wirksame Präventionsmethoden sind beispielsweise die Verfügbarkeit niedrigschwelliger Beratungs- und Behandlungsangebote sowie die Förderung der Früherkennung von Suizidgefährdung und von psychischen Erkrankungen. Außerdem wichtig: Ein gesellschaftliches Klima, in welchem die Suizidproblematik wahr- und ernst genommen wird. „Genau das wollen wir mit unserem Aktionsmonat erreichen. Das Bewusstsein für das vielschichtige Thema ‚Seelische Gesundheit‘ stärken und zu verschiedenen Aspekten informieren“, macht Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster deutlich und weist zudem auf folgende Initiative hin:Das Nationale Präventionsprogramm für Deutschland ruft gemeinsam mit der Deutschen Akademie und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention dazu auf, am 10. September, dem „Welttag der Suizidprävention“, um 20 Uhr eine Kerze in ein Fenster zu stellen. Dieses Zeichen symbolisiert die Unterstützung von Suizidprävention und gedenkt gleichzeitig der durch Suizid verstorbenen Menschen und ihren Hinterbliebenen.

Hinweis des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises Borken:
„Denken Sie an Suizid oder machen Sie sich Sorgen um jemanden? Den Sozialpsychiatrischen Dienst des Kreises Borken erreichen Sie unter 02861/6815811 und unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/1110111 oder 0800/1110222 können Sie direkt Beratung und Hilfe bekommen.“
Auszüge aus dem Veranstaltungskalender in Woche 1:

16.09.: Infoabend „Cannabis – Neugier oder gefährliche Grenzüberschreitung?“ in Ahaus
16.09.: Fachvortrag „Erwartungen, auch in der Therapie“ in Stadtlohn
18.09.: Vortrag „Depressionen verstehen und bewältigen“ in Bocholt

Weitere Informationen zum Aktionsmonat sowie der Veranstaltungskalender stehen auf der Internetseite www.kreis-borken.de/seelisch-gesund zur Verfügung.
Hinweis an die Redaktionen:
Sie sind herzlich eingeladen, an der Eröffnung der Ausstellung „Faces of Depression“ im LernWerk in Bocholt teilzunehmen. Vor Ort stehen für Sie Ansprechpersonen für O-Töne zur Verfügung. Sie erhalten dazu eine gesonderte Einladung per E-Mail.

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