Bahn-Befürworter gründen eigene Betriebs-GmbH und wollen die Trasse nach Rhede retten



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Sieben erklärte Gegner des Radschnellweges RS2 haben jetzt die Westmünsterlandbahn GmbH gegründet. Die will die alte Trasse nach Rhede samt noch vorhandener Gleise und Einrichtungen für eine ihrer Meinung nach durchaus machbare Bahn-Reaktivierung retten. „Und das wird sich sogar rechnen“, ist Geschäftsführer Michael Nyenhuis überzeugt. Er leitet das beim Amtsgericht Coesfeld unter dem Aktenzeichen HRB 20288 eingetragene Unternehmen zusammen mit Christof Giesers. Fünf weitere Bocholter sind Gesellschafter.

Nyenhuis hat sich während der Arbeiten zur Elektrifizierung der Strecke nach Wesel nach eigenen Angaben viel mit Vertretern dort beschäftigter Unternehmen unterhalten. „Die haben immer nur gelacht, als sie hörten, was die Reaktivierung der Strecke nach Rhede angeblich kosten soll“, berichtet er. Die Westmünsterlandbahn GmbH zweifelt deshalb auch die Wirtschaftlichkeitsberechnungen einer Machbarkeitsstudie an, die von einem Faktor 0,94 spricht. Die GmbH kommt bei eigenen Berechnungen hingegen auf mindestens 1,4.

Zudem seien die politischen Entscheidungen gegen die Bahn und für den Radschnellweg durch Lügen zugunsten des RS2 beeinflusst worden und somit nicht demokratisch zustande gekommen, so Nyenhuis weiter. Die Bürgermeister von Rhede und Bocholter beispielsweise hätten immer wieder behauptet, die Strecke sei faktisch entwidmet. „Wenn das gestimmt hätte, müsste man ja jetzt nicht nachträglich noch ein ordentliches Entwidmungsverfahren beantragen“, so Nyenhuis.

Als Eisenbahnstrukturunternehmen, das sich laut Satzung mit der Erbringung von Dienstleistungen im Bereich des Betriebs und Bau einer Eisenbahn sowie aller Nebenleistungen beschäftigt, sieht sich die Westmünsterlandbahn GmbH in einer verbesserten Position. Als Interessent für eine Trassenreaktivierung wird sie nicht nur bei Verfahren gehört, sondern kann notfalls auch Klagewege einschlagen.

    • Nyenhuis Michael says:

      Lieber Reinhold, wer erzählt denn dauernd die Strecke sei entwidmet und müsse mit teurer Bauwerken erst wieder aufgebaut werden. Wäre auch frühestens in 20 Jahren möglich?
      Wenn die Strecke tatsächlich entwidmet ist, frage ich mich, warum die Städte Bocholt und Rhede
      erst vor wenigen Tagen einen Antrag auf Entwidmung gestellt haben. Ausserdem habt ihr ständig behauptet, ich würde keine Unterlagen zur Verfügung stellen, dabei liegen die seit September 2020
      eurem Fraktionschef vor! Nenn mir doch bitte eine Sache, wo ich nicht die Wahrheit gesagt habe.
      Ich kann Dir für eure Seite einige nennen.

    • Christof Giesers says:

      Natürlich ist er das. Das fängt schon bei der „faktischen Enwidmung“ an.
      Sie können das natürlich gerne, mit handfesten Belgen untermauert, entkräften. Die Studie ist kein beleg, ich erwarte handfestes aus der Gesetzgebung oder rechtskräftige Urteile.

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