Beim „Kollektiven Systemwandel“ geht’s nur in ganz kleinen Schritten voran

Schon der Name machte bei der Vorstellung im Februar 2024 (Foto) Hoffnung und sorgte kurzzeitig für Aufbruchstimmung: Doch erst ließ der damals verkündete „kollektive Systemwandel“, mit dem die Stadt die Bocholter City retten will, auf sich warten. Und jetzt geht es nur in sehr kleinen Schritten voran. Für dieses Jahr erwartet Stadtmarketing-Chef Ludger Dieckhues denn auch mit Ausnahme einer zusätzlichen Fahrrad-Ausstellung nicht mehr viel Neues im Event-Programm. Mit der angekündigten Umgestaltung des Gasthausplatzes wird es zudem wohl erst zum Jahreswechsel 2027/2028 etwas.
Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Tourismus zog Dieckhues gestern eine Art erste Zwischenbilanz. In der vermisst er den gewünschten Wandel in der Grundhaltung. Beispiel Digitalisierung: Das Stadtmarketing hat in Zusammenarbeit mit der IHK so genannte Digitalcoaches angeheuert, die den Handel für Zukunftsthemen fit machen sollen. Aber nur ganze fünf Geschäfte machen dieser Jahr mit.
Auch mit der geplanten Transformation geht es nur schleppend voran. Es fehle an innovativen Konzepten und Geschäftsideen, wie sie in Großstädten an der Tagesordnung seien, hieß es. Auch mit dem angestrebten „Wandel in der Organisation“, dem „Wandel der räumlichen Perspektive“ und dem „Wandel der operativen Einheiten“ scheint es noch nicht weit her zu sein.
Möglicherweise liegt dass daran, dass der „Wandel der budgetären Hoheiten“ noch nicht vollzogen wurde. Die Gutacher vom Büro Stadt + Handel hatten nach zahlreichen Workshops und Bürgerbefragungen vorgeschlagen, einen eigenen Wirtschaftsplan für die Innenstadt zu erstellen, der sämtliche öffentlichen und privat-öffentlichen Aktivitäten aller Dezernate und Stadttöchter berücksichtigt. Davon aber ist Bocholt augenscheinlich weit entfernt. Nach wie vor steht Stadtmarketingchef für den „kollektiven Systemwandel“ nur ein vergleichsweise kleines jährliches Budget von 150.000 Euro für operative Maßnahmen sowie weitere 150.000 Euro für Investitionen zur Verfügung.
john says:
Die Schlauberger sollten mal in sich gehen und untersuchen, was eigentlich in der Sache Ewibo seit über 5 Jahren in der Stadt vor sich geht. Sie werden dann entdecken, dass die vom ehemaligen Bürgermeister Nebelo eingeläutete Systemwende systematisch von reaktionären Kreisen sabotiert wurde, die immer noch die Stadt regieren und lähmen. Herr Dieckhuis kann einem nur Leid tun.