„Bestickender Frühling“: Neue Kollektion in im kult Westmünsterland



Auch wenn es bis zum Frühling noch ein bisschen dauert, macht sich in der Kabinettausstellung im kreiseigenen kult Westmünsterland entsprechende Stimmung breit. Denn die dort bislang passend zur Weihnachtszeit präsentierten „bestickenden“ Ausstellungsstücke wie Tischdecken, Geschenk-Säckchen und Wanddekorationen mit weihnachtlichen Kreuzstich-Motiven sind inzwischen wieder zurück ins Magazin gegangen. Stattdessen lassen sich nun Decken mit filigran gearbeiteten Blütenkränzen begutachten. Besonderes Augenmerk verdient dabei eine Leinentischdecke, die mit den Bildern von mehr als zwanzig verschiedenen Blumen und Früchten versehen ist. All diese Stickereien stammen von der kürzlich verstorbenen Vredenerin Christine Welper. Für den Besuch dieser neuen Sonderausstellung gilt grundsätzlich die 2G-Regel (geimpft, genesen). Möglich ist er während der Öffnungszeiten des kult Westmünsterland dienstags bis sonntags in der Zeit von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.

Bereits im Kindesalter begann sich Christine Welper, geborene Lütjenhuis, für Handarbeiten zu interessieren. Elternhaus und Schule förderten diese Begeisterung. Sie fertigte Musterstücke, kleine Decken und Geschenke für die Familie. Im Laufe der Jahre versuchte sie sich in verschiedensten Sticktechniken: Weißstickerei, Nadelmalerei, Schwälmer Arbeiten und Hardanger und vieles mehr gehörten zum Repertoire der 1941 geborenen Vredenerin. Sie heiratete, wurde Mutter von drei Kindern und blieb doch neben all der häuslichen Arbeit ihrem Hobby immer treu. Dabei wurde die Beschäftigung mit dem zeitaufwändigen Kunsthandwerk immer intensiver. Über eine Ausstellung im damaligen Hamaland-Museum in Vreden entstand der Kontakt zu der Textilkünstlerin Lotte Bach, die ihren Wohnsitz in Schapdetten hatte. Zum Lebenswerk der Künstlerin gehören 16 Hungertücher. Dies regte einige Vredenerinnen dazu an, ein Hungertuch für die örtliche St. Georgs-Kirche zu erstellen. Lotte Bach lieferte dazu den Entwurf und Christine Welper war eine der ersten von insgesamt zehn Frauen aus der Frauengemeinschaft St. Georg, die sich an die Verwirklichung machten. Innerhalb von rund zwei Jahren konnten sie das Werk dann vollenden.

Zu sehen ist im kult Westmünsterland nun bis zum 6. März 2022 ein Querschnitt der Arbeiten von Christine Welper. Neben Tischdecken und Deckchen unterschiedlicher Größe bilden ebenfalls Stickmustertücher und Wandbilder den Schwerpunkt der Präsentation.

Foto (Kreis Borken): „Bestickender Frühling“ im kult Westmünsterland

Quelle: Kreis Borken

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