„Bestickendes“: Neue Kabinettausstellung im kult







Kreis Borken / Vreden. Bestickte große und kleine Tischdecken, Servietten, Untersetzer, Wandbilder, Taschen und Adventskalender: Im Hause Welper in Vreden finden sich textile Schätze, die von über 60 Jahren Fleißarbeit zeugen. Für die Vredenerin Christine Welper war es zeitlebens ein Hobby, das sie mit Begeisterung ausübte und das ihr viel Anerkennung einbrachte. Dabei arbeitete sie ihre kleinen und großen Kunstwerke mit großer Akribie und noch mehr Geduld. Eine Auswahl ihrer Arbeiten ist in der neuen Kabinettausstellung „Bestickendes. Das Hobby der Christine Welper“ vom 28. November 2021 bis zum 6. März 2022 im kult Westmünsterland zu sehen.
Bereits im Kindesalter begann sich Christine Welper, geborene Lütjenhuis, für Handarbeiten zu interessieren. Elternhaus und Schule förderten diese Begeisterung. Sie fertigte Musterstücke, kleine Decken und Geschenke für die Familie. Im Laufe der Jahre versuchte sie sich in verschiedensten Sticktechniken: Weißstickerei, Nadelmalerei, Schwälmer Arbeiten und Hardanger und vieles mehr gehörten zum Repertoire der 1941 geborenen Vredenerin. Sie heiratete, wurde Mutter von drei Kindern und blieb doch neben all der häuslichen Arbeit ihrem Hobby immer treu. Im Gegenteil, die Beschäftigung mit dem zeitaufwändigen Kunsthandwerk wurde immer intensiver. Über eine Ausstellung im damaligen Hamaland-Museum entstand der Kontakt mit der Textilkünstlerin Lotte Bach, die ihren Wohnsitz in Schapdetten hatte. Zum Lebenswerk der Künstlerin gehören 16 Hungertücher, was einige Vredenerinnen dazu anregte, ein Hungertuch für die St. Georgs-Kirche zu erstellen. Lotte Bach lieferte den Entwurf und Christine Welper war eine der ersten von insgesamt zehn Frauen aus der Frauengemeinschaft St. Georg, die sich an die Verwirklichung machten. Innerhalb von rund zwei Jahren konnte das Werk vollendet werden.
Auch vier Altardecken für die Stiftskirche St. Felizitas entstanden, auf Anregung von Küster Rainer Pag, in der häuslichen Stick-Werkstatt von Christine Welper. Im Advent, in der Fastenzeit, zu Ostern und zu Pfingsten schmücken sie jeweils passend den Altar. Die erste dieser Decken kam 2006 zum Einsatz.
Die meisten Stickarbeiten, die in der Ausstellung im kult präsentiert werden, sind im traditionellen Kreuzstich gefertigt. Dies ist eine der ältesten bekannten Sticktechniken, und sie diente ursprünglich der Verbindung von Tierhäuten mittels Lederschnüren. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus eine überaus dekorative und farbenfrohe Möglichkeit der Handarbeitsgestaltung.
Die Ausstellung öffnet am 28. November ihre Pforten für alle Interessenten. Für den Besuch der Kabinettausstellung gilt: Eintritt frei. Die Öffnungszeiten sind immer Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Es sind die jeweils gültigen Corona-Bestimmungen des Landes NRW zu beachten. Die Einhaltung der Regeln wird kontrolliert.

Foto (Kreis Borken): „Heilige Dreikönige“: Eine der Arbeiten von Christine Welper, die im kult zu sehen ist.

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