BHV1-Herpesvirus: Erste Betriebe wieder frei, ein weiterer Fund



Nach dem Auftreten von BHV1 (Bovine Herpesvirus 1) in mehreren Betrieben im Nordkreis sind die ersten wieder freigegeben: Drei der ersten betroffenen Höfe können nach Abschluss der Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen ihre Arbeit fortsetzen. In einem vierten Betrieb, der, wie berichtet, komplett geräumt werden musste, sind diese Arbeiten so gut wie abgeschlossen. Nach der Abnahme durch das Kreisveterinäramt wird dieser auch freigegeben. Wie zuletzt berichtet, waren im Rahmen der Umgebungsuntersuchungen in drei großen Rindermastbetrieben mit teilweise mehreren Standorten positive Befunde bei Stichproben-Kontrollen aufgetreten. Dort laufen die Sanierungsverfahren und zeitgleich die weiteren Untersuchungen, so dass noch nicht abschließend geklärt ist, wie viele Tiere mit dem Virus infiziert sind bzw. ob alle Standorte betroffen sind.
Im Rahmen der Umgebungsuntersuchungen ist in einem weiteren Betrieb die Infektion mit dem Herpesvirus nachgewiesen worden. Dort fielen bei Masttieren vier Proben positiv aus, so dass diese Tiere nun geschlachtet werden müssen. Alle anderen in diesem Bestand gehaltenen Rinder haben das Mastendgewicht erreicht und sollen auch in Kürze geschlachtet werden. Da das Rinderherpesvirus nicht auf Menschen übertragbar ist und die Tiere nicht erkrankt sind, bestehen gegen die Schlachtung keine Einwände.
Zum Hintergrund: BHV1
Das Bovine Herpesvirus 1 (BHV1) zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen in Deutschland. Seit 2017 gilt Deutschland als BHV1 frei. Dieser Status wird durch vereinzelte Fälle in Deutschland nicht gefährdet. Damit das Virus sich dann jedoch nicht weiter ausbreitet, sind deutschlandweit verschiedene Maßnahmen vorgeschrieben, dazu gehört neben Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen auch das Entfernen infizierter Tiere aus den Betrieben. Da die Infektion mit BHV1 in der Regel ohne Krankheitssymptome verläuft, bemerken die Tierhalter die Ansteckung meistens nicht. Die Zuchtbestände in Deutschland werden seit vielen Jahren regelmäßig auf BHV1 untersucht. Tiere, die dabei positiv reagieren, müssen aus dem Bestand entfernt werden, weil die Rinder lebenslang Träger des Infektionserregers bleiben.

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