Bocholt will helfen!



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER

Bocholt hat sich entschieden. Die Stadt und ihre Bürger wollen die vielen Kriegsflüchtlinge nicht im Regen stehen lassen. Es gibt Ängste. Es gibt Bedenken. Und es gibt jede Menge Fragen. Ja! Aber die Signale aus und rund um die Notunterkunftsstandorte sind eindeutig. Bocholt will helfen!

Auch heute Abend im ehemaligen Yupidu war die Stimmung überwiegend zustimmend. Einige Anwohner kritisierten die spärlichen und ihrer Meinung nach viel zu kurzfristig vermittelten Informationen. Da haben sie Recht. Aber was soll die Verwaltung machen? Wenn sie die 50 potenziellen Standorte vorher zu Abstimmung stellt, hagelt es noch mehr und dazu noch anhaltende Kritik aus sämtlichen Ecken. Also handelt sie still, schnell und konsequent. Offensichtlich hat Sozialdezernent Ludger Triphaus dazugelernt.

Die wenigen lautstarken Gegner der Flüchtlingsunterbringung disqualifizierten sich heute selbst. „Wer beschützt die Bocholter Schulkinder?“, fragt einer, so als ob es sich bei den im ehemaligen Yupidu untergebrachten Menschen nicht um Flüchtlinge, sondern pauschal um psychopathische Schwerverbrecher handele. Ein anderer schlug vor, die Hilfesuchen in leerstehenden Hallen im Industriepark Mussum zu verfrachten. Das ist unakzeptabel.

Denn eines ist klar. Bocholt wir die Krisen dieser Welt nicht lösen. Aber die Stadt kann den Menschen menschlich begegnen. Das ist ihre einzige Chance, die irgendwann unweigerlich aufkommenden Integrationsprobleme schon frühzeitig so gering wie möglich zu halten. Jeder weiß: Ausgrenzung und Ablehnung erzeugen Angst und Gewalt. Bocholt will das nicht. Und das ist gut so!

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