„Burnout-Kids“: Auswirkungen unserer Leistungsgesellschaft auf unsere Kinder



Kreis Borken / Stadtlohn. „Ich kann nicht mehr!“, „ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll“, „Ich bin erschöpft, traurig und mein Leben ist sinnlos geworden“ – das sind Sätze, die Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort immer wieder von Kindern und Jugendlichen in seiner Ambulanz hört. Der erfahrene Kinder- und Jugendpsychiater diagnostiziert fast täglich „Burnout“ und Erschöpfungsdepression bei Kindern. Unter dem Titel „Burnout-Kids“ hält er zu diesem Thema am Montag, 9. Oktober, in der Aula des Geschwister-scholl-Gymnasiums in Stadtlohn einen Vortrag. Eingeladen sind alle interessierten Fachkräfte aus der Jugendhilfe, der Schule und der Gesundheitshilfe. Beginn ist um 16 Uhr. Die Teilnahme an dem Vortrag ist kostenlos. Eine Anmeldung ist jedoch erforderlich und per E-Mail unter u.isferding@kreis-borken.de <mailto:u.isferding@kreis-borken.de> möglich.
Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort ist Kinder- und Jugendpsychiater, Universitätsprofessor und beschäftigt sich seit Jahren damit, wie sich gesellschaftliche Entwicklungen auf Kinder und Jugendliche auswirken. Er ist ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik sowie des Zentrums für Psychosoziale Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und leitender Arzt der Abteilung Kinder- und Jugendpsychosomatik des Altonaer Kinderkrankenhauses. Schulte-Markwort ist besonders bekannt für seine Arbeiten zu Erschöpfungsdepressionen bei Kindern und Jugendlichen. So veröffentlichte er unter anderem „Superkids – Warum der Erziehungsehrgeiz unsere Familien unglücklich macht“ sowie den Bestseller „Burnoutkids – Wie das Prinzip Leistung unsere Kinder überfordert“.
Prof. Schulte-Markwort wird in seinem Vortrag aufzeigen, wie erste Anzeichen bei Kindern, die eine Depression entwickeln, wahrgenommen werden können. Darüber hinaus wird er die Handlungsmöglichkeiten für die Fachkräfte, insbesondere Unterstützungsmöglichkeiten für die Kinder und deren soziales Umfeld erläutern. Weiter werden in dem Vortrag präventive Möglichkeiten und Erfordernisse aufgezeigt.
„Die aufgegriffene Thematik stellt die Bereiche der Jugendhilfe, Schule und Gesundheitshilfe vor neue Herausforderungen: Wie gehen wir mit den Anforderungen an unsere Kinder und Jugendlichen in allen Lebensbereichen um?“, sagt Ute Isferding, Abteilungsleiterin der Kinder- und Jugendförderung des Kreises Borken. „Aus diesem Grunde möchten wir gemeinsam mit dem Bildungsbüro des Kreises im Rahmen des Aktionsmonats ‚Depression vorbeugen‘ die Akteure aus den genannten Bereichen einladen, um sich zu informieren und anschließend ins Gespräch zu kommen.“

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