Business-Netzwerk in Bocholt gegründet – Man sieht, spricht und hilft sich!



Von BERTHOLD BLESENKEMPER (Text und Fotos)

Unternehmer, Handwerkerinnen, Händler und Kaufleute – an diesen Mittwochmorgen waren (fast) alle gekommen. Anlass war die Gründung des Chapters „Euregio“ im Business Network International (BNI). „Wir knacken hier noch den deutschen Rekord“, meinte ein sichtlich gut gelaunter Bezirksleiter Marc Ulrich Meier. Mehr als 60 Mitglieder hat die weltweit tätige Organisation innerhalb weniger Wochen im Westmünsterland akquiriert. Nochmal 60 Gäste kamen heute Morgen um 7 Uhr bei einem Kennenlernfrühstück ins Casino hinzu. Nächste Woche wird die zweite Runde der Rekrutierungsaktion eingeläutet. „Damit hätten wir nie gerechnet“, meinte der neue Bocholter Chapterleiter Andreas Kirchberg.

Ganz offenbar ist der BNI mit seiner Idee in eine Marktlücke gestoßen. Während Unternehmerverband und AIW vielfach Vortrags- und Seminarveranstaltungen anbieten, bei denen viele zuhören, aber oft nur einer spricht, setzten die Netzwerker stringent auf permanenten Austausch und Empfehlungsmarketing. Wer etwas sucht oder braucht, stellt eine Anfrage in die Runde, die anderen geben ihre Wissen und vor allem Kontakte weiter. Erklärtes Ziel ist es, für jeden einzelnen mehr Umsatz zu generieren.

Schnell wird dabei klar, woher die Idee kommt. Das BNI wurde 1985 vom Unternehmensberater Dr. Ivan Misner in den USA gegründet und ist heute in 71 Ländern auf allen fünf Kontinenten mit 8.621 Teams präsent. Entsprechend spürbar amerikanisch ist denn auch die Vorgehensweise. Mitglieder haben 30 Sekunden Zeit, sich und ihr Business vorzustellen, Gäste wird gar nur zehn Sekunden eingeräumt. Tempo ist Trumpf. „Wir wollen ja nicht unnötig Zeit verschwenden“, erklärt Marc Ulrich Meier.

Entsprechend kurz sind auch die großen Kennenlernrunden. Innerhalb von 10 Minuten werden dutzendweise Visitenkarten ausgetauscht. Offenbar gilt: Viel hilft viel. Dafür geht es danach gleich zur Sache. 90 Minuten später ist der Spuk vorbei. Jeder fährt wieder in seine Büro oder Laden und geht seinen eigenen Geschäften nach. Wem das nicht reicht, der kann zwischendurch an Workshops oder weiteren Fortbildungsangeboten teilnehmen. Nur eine Woche später heißt es dann wieder: „Man sieht sich!“. Auf Regelmäßigkeit und verpflichtende Teilnahme legt der BNI großen Wert. Netzwerken ist am Ende schließlich auch irgendwie Arbeit…

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