CDU hält Luftfilter im „pandemischen Endspurt“ für überflüssig



CDU-Ratsmitglied Barbara Fölting geht davon aus, dass „wir uns pandemisch im Endspurt befinden“. Deshalb und weil ihrer Meinung das Durchlüften der Klassenzimmern in den Sommermonaten praktikabel ist und ausreicht, war die Lehrerin gemeinsam mit ihrer Fraktion gestern in der Stadtverordnetenversammlung gegen den von der SPD vorgeschlagenen Ankauf von Luftreinigern für Schulen und Kindergärten. Demnach bleibt es vielerorts bei den CO2-Ampeln (Foto), die aber nur den Sauerstoffverbrauch in einem Raum anzeigen.

Luftreiniger filtern nach Erkenntnissen des Fraunhofer-Institutes bis zu 99 Prozent der Virenlast aus der Raumluft. Allerdings sind sie mit bis zu 3000 Euro pro Stück teuer. Zusätzlich müssen sie regelmäßig gewartet werden. Für die Mehrheit des Rates kommen sie deshalb nicht in Frage.

Nina Andrieshen von der SPD kritisierte das. Für alles mögliche sei Geld in der Stadt vorhanden, da sei es falsch, an der Gesundheit der Kinder zu sparen, meint sie. Im übrigen war Andrieshen lange nicht so zuversichtlich wie Barbara Fölting. Wenn jetzt die indische Mutante nach Europa schwappe, könne es durchaus noch mal wieder losgehen. Zudem könnten Kinder bis zu sechsten Klasse auch in naher Zukunft wohl noch nicht geimpft werden, argumentierte sie.

  1. Die Frage ist doch wohl eher wieso bis jetzt keine Luftfilter in den Schulen etc. vorhanden sind.
    Waren sie im Winter auch überflüssig?!!
    Aber man beschäftigt sich ja lieber mit Immobilien als mit Corona !!!

  2. pandemischer Endspurt? Woher nimmt Frau Fölting diese Sicherheit? Das Virus ist doch noch nicht weg?
    Im Moment ist es doch so, dass die Kinder mit den aktuell in den Schulen umgesetzten Hygienkonzepten nicht vollumfänglich geschützt sind. Kinder sind zwar weniger gefährdet schwere Verläufe zu entwickeln, aber das sog PIMS Syndrom (schockartige Überreaktion des Immunsystems) ist auch für Kinder und Jugendliche ein schwer zu kalkulierendes Risiko bei einer Coronainfektion. Das Syndrom ist zwar selten, dennoch ist es falsch davon auszugehen, dass eine Erkrankung durch Covid bei unter 18-jährigen komplett ungefährlich sei. Wenn irgendwann die meisten Erwachsenen geimpft sind, wären die Jüngsten, die einzig verbleibende Zielscheibe des Virus und seiner möglichen Mutanten. (Aussage eines Epidemiologen) Deshalb ist es auch jetzt noch wichtig die Kinder mit geeigneten Mitteln an den Schulen so gut es geht zu schützen!

    Die vorgeschriebenen OP-Masken (FFP1) helfen zwar gegen die direkte Infektion, also wenn man sich ohne Abstand gegenübersitzt bzw. steht. Sie haben aber u.a. einen entscheidenden Haken:
    Da die Masken an den Seitenrändern nicht dicht sitzen, werden virushaltige Aerosole (wenn vorhanden) hier ausgeatmet. Wenn die Kinder nun seitlich direkt nebeneinandersitzen, wie bei vollem Präsenzunterricht ja üblich, dann kann das jeweilige benachbarte Kind die Aerosole wieder an den Maskenrändern einatmen. Hiergegen könnten Plexiglastrennwände helfen. Auf störende Masken könnte man dann überwiegend verzichten.

    Gegen die indirekte Infektionsgefahr,also Infektion über virushaltige Aerosole, schützen die OP/FFP1 Masken leider nicht. Hier wird des Öfteren Lüften und CO2 Ampeln angeführt. Dies schützt aber nur sehr begrenzt vor virushaltigen Aerosolen, da Lüften in den seltensten Fällen richtig funktioniert. Sei es durch schlechte Umsetzung (bei starkem Regen z.B. wird unter Umständen gar nicht gelüftet, weil das Klassenzimmer überschwemmt würde) oder durch äußere Gegebenheiten. Ist nämlich der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen gering, so ist das Lüften sehr ineffektiv. Herrscht auch noch windstille, so findet faktisch kein Luftaustausch statt und die Viren verbleiben, trotz geöffneter Fenster, im Raum.

    Hiernoch ein Beispiel, weshalb Lüften alleine nicht ausreicht:
    Angenommen wir haben in einem Raum eine Gruppe mit 20 Nichtrauchern (Nichtraucher stehen hier für nicht infizierte Personen). Hier ergibt sich nach einer gewissen Zeit eine bestimmte CO2 Konzentration im Raum. Die Virenlast ist gleich Null.
    Tauschen wir nun 5 Nichtraucher gegen 5 Raucher (diese stehen für infizierte Personen), die ständig rauchen, so ändert sich am Verlauf der CO2 Konzentration kaum etwas, aber der Rauch (= virushaltige Aerosole) verteilt sich sehr schnell im Raum und wird kontinuierlich stärker. Dieser wird dann von den Nichtrauchern eingeatmet. Selbst wenn nach 20 Minuten für 3 Minuten gelüftet wird und nehmen wir an die Luft würde ideal ausgetauscht werden, dann hätten die Nichtraucher 20 Minuten lang den schädlichen immer dichter werdenden Rauch eingeatmet. Nach jedem Schließen der Fenster fängt dieses Szenario wieder von vorne an. Und in Schulen über mehrere Stunden . Hier würde doch jeder sagen, dass dies nicht sehr gesund sein kann.

    Selbst das Umweltbundesamt schrieb in ihren „Anforderungen an Lüftungskonzeptionen in Gebäuden (Teil1 Bildungseinrichtungen) “ von 2017:
    „Eine Lüftung über Fenster allein reicht zum Erreichen einer guten Innenraumluftqualität während des Unterrichts in Schulgebäuden nicht aus. Eine Konzeption bestehend aus Grundlüftung über mechanische Lüftungsanlagen und Zusatzlüftungsmöglichkeit über Fenster in den Pausen (hybride Lüftung) wird vom AK Lüftung dringend empfohlen.“ (Anmerkung: AK=Arbeitskreis).
    2017 gab es noch kein SARS-CoV 2 Virus. Wieso sollte aber das Lüften jetzt mit Virus plötzlich ausreichen?

    Mit Luftfiltern und Plexiglasscheiben , die in vielen Landesparlamenten und vielen öffentlichen Einrichtungen übrigens schon seit längerem zur Reduzierung der Infektionsgefahr stehen, wäre ein Schutz möglich.

    Aber beim Geld hört ja bekanntlich der Spaß auf!!

    Vorschlag: die Landesparlamente geben die Luftfilter und Trennscheiben an die Schulen weiter, denn Corona ist ja sowieso bald vorbei.

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