CDU-Vize Behrendt meint: Wer kein Deutsch kann, soll es lernen!

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Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Der Antrag war so kurz und knapp wie kein anderer an diesem Tag. „Informationsmaterialien mehrsprachig anbieten“ forderten die Grünen im Haupt- und Finanzausschuss als strategische Ziel für 2021. Unnötig, konterte die CDU. „Wer nach Bocholt kommt und kein Deutsch kann, der sollte es lernen“, meinte der stellvertretende Fraktions- und Parteivorsitzende Lukas Behrendt. Höchstens Englisch als Weltsprache sei noch zusätzlich sinnvoll. Damit decke man zusammen über 90 Prozent ab, ergänzte Behrend später und löste damit eine heftige Diskussion aus.

„Ich bin einigermaßen entsetzt über die Meinung des CDU“, erklärte die Sprecherin der Grünen, Monika Ludwig. In Zeiten der Globalisierung sollte man in den relevanten Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Arabisch Informationen zur Verfügung stellen. Frank Büning von den Linken pflichtete ihr bei. „Wer meint, man komme mit zwei Sprachen zurecht, ist ignorant“, so Büning. Auch die Stadtpartei und die Soziale Liste sprachen sich für Informationsmaterial in mehreren Sprachen aus.

Am Ende zogen die Grünen den Antrag zurück, um ihn demnächst in einem zuständigen Fachausschuss erneut stellen zu können. Die Diskussion über die Aussage von Behrendt, wer nach Bocholt komme und kein Deutsch könne, solle es lernen, gehen derweil weiter. Die Jungsozialisten sprechen inzwischen von einem „unerträglichen Statement“ des Vorsitzender der Jungen Union und fordern eine Entschuldigung Behrendts sowie eine Distanzierung seitens der CDU.

Behrendt ist in der Vergangenheit schon öfter durch markige Sprüche aufgefallen. Die Idee eines Bürgerkulturhauses im Schützenhaus bezeichnete er im Sommer vergangenen Jahre beispielsweise als „Millionengrab“ und forderte eine „Beerdigung“ des Projektes, das längst „gestorben“ sei.

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