Corona-Vorbeugung in Schulen: Wo Münster filtert, lüftet Bocholt lieber



Die Bocholter AirKiss GmbH bietet sie als „Alternative zum Lüften“ an. Grund: Moderne Luftfilter sind in der Lage, Teilchen zu erfassen und zu vernichten, die kleiner sind als ein Mikrometer. Damit können sie auch Viren beziehungsweise feinste Aerosole auffangen. Die Stadt Münster hat unlängst 300 ähnlicher Geräte für ihre Schulen angeschafft. Die ersten Erfahrungen sind positiv. „Wir haben mehr Nachfrage als Geräte“, berichtet Stadtdirektor Thomas Paal. In Bocholt hingegen ist laut Presseamt die klassische Stoßlüftung „nach wie vor das Maß der Dinge“.

Die Stadt setzt in Räumen, in denen das Stoß- und Querlüften nicht möglich ist, auf so genannte CO2-Ampeln. Die kleinen, deutlichen günstigeren Geräte, die im Rotationsverfahren von den Schulklassen eingesetzt werden, messen die Kohlendioxid-Konzentration in den Klassenzimmern. Schlagen sie Alarm, heißt es „Fenster auf!“

Beim Einsatz der neuesten Technik hingegen entfällt das dauernde Lüften größtenteils. Und das funktioniert so: Ein Luftreiniger saugt verbrauchte Luft an der Unterseite an und filtert diese über ein dreistufiges System. „Die Filterung ist so effektiv, dass 99,995 Prozent der Schwebstoffteilchen herausgefiltert werden. Bis zu 1062 Kubikmeter Luft pro Stunde werden behandelt, so dass der empfohlene vier- bis sechsfache Luftwechsel gewährleistet ist“, erläutert Thomas Freund vom technischen Vertrieb der AirKiss GmbH.

Aus Sicht der Stadtverwaltung ersetzen Luftreinigeranlagen das Lüften allerdings nicht. Deshalb verzichtet sie nach wie vor darauf. Rückendeckung erhält sie vom Kreis Borken. Für den sind Schulen bisher ganz offiziell keine Corona-Hotspots.

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