Corona – Wochenrückblick: die meisten Infektionen finden weiterhin im häuslichen und privaten Umfeld statt



836 (Vorwoche:1.053) gemeldete Neuinfektionen gab es vom 6. bis zum 12. Dezember 2021 im Kreis Borken. Damit ist die Zahl der Neuinfektionen nach einigen Wochen erstmals wieder rückläufig. Das entspricht auch dem Trend auf Bundes- und Landesebene. In der vergangenen Woche zeichnete sich bereits die Tendenz ab, dass sich die zuletzt über mehrere Wochen festzustellende hohe Dynamik des Infektionsanstiegs zumindest abflacht. Wie das aktuell nachlassende Infektionsgeschehen durch ein verstärktes Auftreten der Omikron-Variante beeinflusst wird, verfolgt das Kreisgesundheitsamt Borken aufmerksam. Maßgeblich werde es auf eine weitere Erhöhung der Grund- und Auffrischungsimpfungen ankommen, heißt es dazu aus dem Kreishaus.
Lag die „7-Tage-Inzidenz“ am 6. Dezember 2021 bei 259,9, so ging sie bis zum 12. Dezember 2021 auf 225,4 zurück (Stand 15.12.2021, 24 Uhr: 198,7). Nach den Erkenntnissen des Gesundheitsamtes zieht sich das Infektionsgeschehen weiterhin quer durch die gesamte Gesellschaft. Es ist wie in den Wochen zuvor vor allem durch eine Vielzahl von Einzelinfektionen und nicht durch Ausbruchsgeschehen geprägt. Infektionsquellen sind laut Kontaktnachverfolgung des Kreises:

Arbeitsplatz: 47 Fälle; 5,6 Prozent (Vorwoche: 77 Fälle; 7,3 Prozent)
Haushalt / Privat: 421 Fälle; 50,4 Prozent (Vorwoche: 499 Fälle; 47,4 Prozent)
Reise: 3 Fälle; 0,3 Prozent (Vorwoche: 2 Fälle; 0,2 Prozent)
Einrichtungen: 6 Fälle; 0,7 Prozent (Vorwoche: 10 Fälle; 0,9 Prozent)
Schule/Kita: 61 Fälle; 7,4 Prozent (Vorwoche: 67 Fälle; 6,4 Prozent)

In 298 Fällen (35,6 Prozent) konnte die Ursache nicht ermittelt werden (Vorwoche: 398 Fälle; 37,8 Prozent).
Die meisten Infektionen finden also im häuslichen und privaten Umfeld statt.
In der zurückliegenden Woche ist es nur zu wenigen Neuinfektionen in Krankenhäusern gekommen. In den Einrichtungen ist das Geschehen weiter rückläufig. In einer Einrichtung der Eingliederungshilfe im Nordkreis hat sich das Geschehen beruhigt. Es sind keine weiteren Infektionen aufgetreten.
Zusammenhänge aus Feierlichkeiten waren nicht festzustellen. Das Gesundheitsamt bittet an dieser Stelle dennoch um besondere Umsicht bei Festvitäten. Die Amtsärzte raten: „Bei Symptomen lieber noch einmal einen Schnelltest machen, auch wenn man vollständig immunisiert ist, denn jede Infektion führt schnell zu Folgeinfektionen innerhalb der häuslichen Gemeinschaft!“
Das Infektionsgeschehen im Zusammenhang mit Schule ist unverändert. Es bleibt weiterhin von vielen Einzelinfektionen geprägt. Das im Zusammenhang mit der Wiedereinführung der Maskenpflicht geänderte „Quarantäne-Regime“ in Schulen – nur die Indexperson kommt in Quarantäne – hat das Infektionsgeschehen nicht nachteilig verändert.
Die Zahl der betroffenen Kindertageseinrichtungen ist rückläufig. Derzeit gibt es Einzelfälle in 22 Einrichtungen. Die betroffenen Gruppen werden über einen Zeitraum von zwei Wochen regelmäßig getestet. Folgeinfektionen sind hier die Ausnahme.

Impfstatus und Altersstruktur: Von den 836 (Vorwoche: 1.053) Neuinfizierten waren 471 (Vorwoche: 666) Fälle vollständig geimpft. Dies entspricht einer Quote von rd. 56 Prozent (Vorwoche: 63 Prozent). Der Anteil vollständig immunisierter Personen an den Neuinfektionen ist somit leicht gesunken. Wichtig ist dem Kreisgesundheitsamt der Hinweis, dass die Geimpften deutlich mildere Krankheitsverläufe erleben und eine Auffrischimpfung (Boosterimpfung) die Schutzwirkung vor einer Infektion ebenfalls deutlich erhöht. Klar ist aber auch, dass Geimpfte weiterhin aufgerufen sind, die geltenden Schutzregeln zu beachten und auftretende Krankheitssymptome kurzfristig abklären zu lassen.
In der Altersgruppe 0 – 4 Jahre gab es 12 Neuinfektionen, in der Altersgruppe 5 – 12 Jahre 157. Impfangebote für die Altersgruppe 5 – 12 Jahre gibt es erstmals in dieser Woche.

In der Altersgruppe 13 – 20 Jahre waren es 100 Neuinfizierte, von denen die Hälfte nicht geimpft war.
In der Altersgruppe 21 – 40 Jahre gab es 242 Neuinfizierte, von den 30 Prozent nicht geimpft waren.
In der Altersgruppe 41 – 60 Jahre waren es 230 Neuinfizierte, von denen 15 Prozent nicht geimpft waren.
In der Altersgruppe Über 60 Jahre gab es 95 Neuinfizierte, von denen 6 Prozent nicht geimpft waren.

Hier wird deutlich, dass – entsprechend dem bundesweiten Trend – die jüngeren Menschen mit einem hohen Anteil am Infektionsgeschehen derzeit teilnehmen und in dieser Altersgruppe eine vergleichsweise niedrige Impfquote (noch) zu verzeichnen ist.
Die Situation in den Krankenhäusern ist derzeit belastend, aber nicht überlastet. Mit Stand 16.12.2021 werden in den Krankenhaus-Standorten Ahaus, Bocholt, Borken und Stadtlohn des Klinikums Westmünsterland 27 Patienten stationär behandelt, davon 7 auf der Intensivstation. Im St. Antonius-Hospital Gronau befinden sich derzeit 7 Patienten in Behandlung, davon 3 auf der Intensivstation.

Zu den Sterbefällen: Im Berichtszeitraum sind 2 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 zu verzeichnen. Die Verstorbenen waren nicht geimpft.
Neue Variante aus Südafrika (Omikron): Bislang gibt es im Kreis Borken einen bestätigten Fall nach Vollgenomsequenzierung. Die Infektion steht im Zusammenhang mit der Rückkehr von einer Auslandsreise. Es sind dem Kreisgesundheitsamt weitere Reiserückkehrer aus Südafrika bekannt. Diese wurden bzw. werden besonders in den Fokus genommen: Bei ihrer Einreise nach Deutschland wurden sie – negativ – getestet und werden nun zu einem weiteren PCR Test gebeten. Positive PCR Tests werden sofort in eine Vollgenomsequenzierung gegeben, um alle Möglichkeiten der Erkennung zu nutzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert