Der Unternehmerverband kritisiert das geplante Lohngleichheitsgesetz



Als „Effekthascherei im Wahljahr“ kritisiert der Unternehmerverband das geplante Lohngleichheitsgesetz, das nun vom Bundeskabinett verabschiedet wurde. Das Gesetz sieht neue Auskunfts- und Berichtspflichten für die Unternehmen vor. Arbeitnehmer sollen das Recht erhalten, Auskunft über die Bezahlung ihrer Kollegen zu erhalten. Damit will die Politik die Lohnschere zwischen Männern und Frauen verkleinern.

„Das Lohngleichheitsgesetz wird keine Probleme lösen, sondern nur Neue schaffen“, ist Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, überzeugt. Die Ursache für die Ungleichheit der Einkommen bei Männern und Frauen sei nämlich nicht die Diskriminierung des Arbeitgebers bei den Löhnen. Die wirklichen Ursachen für die Ungleichheit seien andere: Die im Durchschnitt unterschiedliche Bezahlung sei auf Faktoren wie dem unterschiedlichen Berufswahlverhalten von Männern und Frauen, der häufigeren Teilzeit und vor allem den häufigeren Erwerbsunterbrechungen bei Frauen zurückzuführen.

„Wir werben seit Jahren dafür, dass junge Frauen auch gutbezahlte technische Berufe ergreifen. Doch leider ist es immer noch so, dass viele Frauen sich für weibliche Berufsklassiker entscheiden“, erklärt Schmitz. Hier müsse auch die Politik ansetzen. Sie sei in der Pflicht, in den Schulen mehr Begeisterung für Technik zu ermöglichen.

Auch die nicht immer einfache Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei ein Handicap für viele Frauen. „Wenn wir aktuell lesen, dass immer weniger Kitas in NRW nach 17 Uhr geöffnet haben, nämlich nur 180 der 9.362 Kitas in unserem Bundesland, dann wissen wir doch alle, dass viele junge Frauen in ihrer Berufstätigkeit eingeschränkt sind“, so Schmitz. Hier müsse die Politik endlich ihre Hausaufgaben machen, statt von eigenen Versäumnissen abzulenken. Das Gesetz bleibe deswegen trotz einzelner Verbesserungen ein Fehler.

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