Der Weg ist das Ziel – Ehrung für den Vorstand der Bocholter Fußprozession



Laudatio von Bürgermeister Peter Nebelo für die frisch gebackenen Stadtplaketten-Träger Bernhard te Uhle und Alfons Schmeink

„Sehr geehrter Herr te Uhle, sehr geehrter Herr Schmeink, bei einer Wallfahrt steht nicht der Weg, sondern das Ziel im Vordergrund. Ihr Ziel, sehr geehrter Herr te Uhle, sehr geehrter Herr Schmeink, ist Kevelaer. Jahr für Jahr machen Sie sich mit einer Vielzahl von Pilgern auf den Weg, um dieses Ziel zu erreichen.

Dank Ihrer Arbeit als Vorsitzende der Fußprozession Bocholt-Kevelaer helfen Sie mit, eine Jahrhundertlang währende Tradition aufrecht zu erhalten. Seit dem Jahr 1733 gehen die Bocholter zur „Trösterin der Betrübten“. Zuvor ging man schon seit 1575 nach Marienbaum zur „Zuflucht der Sünder“. Nach mündlichen Überlieferungen soll in den Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts die Bocholter Wallfahrt nach Marienbaum auf Kevelaer umgestellt worden sein. Zunächst zogen nur einzelne Pilger oder kleinere Gruppen weiter nach Kevelaer. Als die Zahl größer wurde, stellte man sich auf Kevelaer ein. Diese Entwicklung war 1733 abgeschlossen, so dass dieses Jahr seit langem, auch heute noch, als Beginn der Kevelaer-Wallfahrt gilt.

In den Jahrhunderten sind schon viele Bocholter diesen langen und beschwerlichen Weg gegangen. Durchschnittlich nehmen jährlich 1000 Pilger an dieser Prozession teil. Oft ist es so, dass diese Tradition in vielen Familien weitergetragen wird. So erklärt sich auch, dass bei der Wallfahrt sämtliche Altersklassen vertreten sind.

Abgesehen von der geistlichen Leitung, welche von einem Bocholter Priester oder Pastoralreferenten übernommen wird, liegt die Organisation, Durchführung und Begleitung der drei Wallfahrtstage komplett in der Hand von Laien. Sie, sehr geehrter Herr te Uhle und sehr geehrter Herr Schmeink, leisten zusammen mit dem restlichen Vorstand das ganze Jahr über einen immensen Einsatz, damit die 1000 Pilger ihren Pilgerweg nach Kevelaer gehen können. Sie treffen unter anderem die notwendigen Absprachen mit der Polizei, kontrollieren die Wegstrecken, stellen Begleitfahrzeuge für die Aufnahme erschöpfter Pilger bereit und sind zeitgleich Ansprechpartner für alle Pilger.

Die Fußprozession nach Kevelaer bietet allen Menschen die Möglichkeit, ihre Anliegen, Sorgen, Nöte, aber auch ihren Dank vorzutragen und sich in der Gemeinschaft auszutauschen. Tradition ist mittlerweile auch die sonntägliche Kollekte, durch die soziale und caritative Projekte in Bocholt unterstützt werden.

Sehr geehrter Herr te Uhle, sehr geehrter Herr Schmeink, die Fußprozession wird von großem ehrenamtlichem Engagement getragen. Sie macht Bocholt über seine Grenzen hinaus bekannt und ist geprägt von einem großen Miteinander der Generationen und unterschiedlicher Konfessionen.

Für Ihren unermüdlichen Einsatz möchte ich mich heute bei Ihnen bedanken. Stellvertretend für den gesamten Vorstand der Fußprozession Bocholt-Kevelaer darf ich Ihnen heute – verbunden mit dem Dank von Rat und Verwaltung – die Stadtplakette überreichen.“

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