Deutsche Kriegsgräberfürsorge bietet internationale Jugendbegegnungsprojekte und Workcamps“ an



Kreis Borken. Was haben die Kriege der Vergangenheit mit dem heutigen Europa zu tun? Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge lädt junge Menschen aus Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern auch in diesem Jahr ein, gemeinsam nach Antworten zu suchen. Darauf weist jetzt Landrat Dr. Kai Zwicker in seiner Funktion als Volksbund-Kreisvorsitzender hin und wirbt gerade bei den Teens und Twens im Westmünsterland für die Teilnahme an internationalen Jugendbegegnungen und Workcamps in den kommenden Sommerferien. Dann treffen sich Jugendliche im Alter von 12 bis 26 Jahren in 13 europäischen Ländern, um im interkulturellen Austausch Botschaften für ein friedliches Miteinander zu entwickeln und die Erinnerungskulturen Europas aktiv mitzugestalten. Anmeldungen zu den 32 Projekten sind ab sofort unter folgendem Link möglich: www.volksbund.de/workcamps.
Für wenig Geld können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer laut Dr. Zwicker so in europäische Städte, wie Budapest, Riga, Minsk, Moskau und Rom, kommen. In den dortigen Workcamps lernen sie neben dem Land sowie dessen Geschichte gleich auch Jugendliche aus anderen Teilen Europas kennen und können dabei ihre Englischkenntnisse aus der Schule auf ganz zwanglose Art und Weise erproben. 
Aus historischer und aktueller Perspektive lohne sich vor allem das Anmelden für das Workcamp in Riga, macht der Landrat deutlich. Bei der Jugendbegegnung in der lettischen Hauptstadt gehe es einerseits um das schlimme Schicksal von Menschen jüdischen Glaubens aus Westfalen-Lippe, die im Winter 1941/42 ins Rigaer Ghetto deportiert wurden. Andererseits lernen die jungen Teilnehmer bei der Fahrt vom 23. Juli bis zum 7. August 2018 auch viele Facetten des modernen Lettland kennen, denn auch Spaß und „Abenteuer“ kämen nicht zu kurz, so Dr. Zwicker. Die traumhafte Landschaft Lettlands lade geradezu zum Kanufahren, Wandern und Schwimmen in der Ostsee ein. Da über 20 Städte und Gemeinden aus dem Münsterland (aus dem Kreis Borken sind es Ahaus, Bocholt, Gescher, Stadtlohn und Vreden) und dem Nordrand des Ruhrgebietes bereits Mitglied im sogenannten Riga-Komitee sind, bietet sich die Fahrt gerade auch für junge Leute aus diesen Kommunen an. 
Zum Hintergrund:
Workcamps sind besondere Formen der Jugendbegegnung. Sie verbinden die praktische Pflege von Kriegsgräberstätten und die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem gewählten Erinnerungsort. Damit leisten die Teilnehmenden einen wertvollen Beitrag zur würdigen Gestaltung und zum Erhalt von Gräbern als Mahnmale gegen Krieg und Gewaltherrschaft. In allen Projekten machen Workshops, Spiele und Besuche von Gedenk- und Kriegsgräberstätten das Thema anschaulich und bieten die Möglichkeit, selbst Ideen für eine Gesellschaft in Frieden und Freiheit zu entwickeln. Kulturelle Aktivitäten, Ausflüge und weitere abwechslungsreiche Freizeitangebote schaffen zudem einen Ausgleich zur inhaltlichen und körperlichen Arbeit. 
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Dessen internationalen Begegnungsmaßnahmen werden u. a. durch den Kinder- und Jugendplan des Bundes, die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, das Deutsch-Französische und das Deutsch-Polnische Jugendswerk gefördert.

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