Die Kirmes in Bocholt Ende der sechziger Jahre



Bocholt (PID). Der Monat Oktober steht in Bocholt traditionell im Zeichen der Herbstkirmes. Das Stadtarchiv Bocholt präsentiert passend dazu als historisches Foto des Monats ein Motiv aus den 60-er Jahren. Am dritten Oktober-Wochenende heißt es wieder: Auf zur Bocholter Kirmes! Von den vielen Veranstaltungen, die in jüngerer Zeit den Jahreslauf in Bocholt kennzeichnen, gehört die Kirmes freilich zu den bedeutendsten und größten. Sie hat im Terminkalender einen sicheren Platz und in der Tradition der Bocholter einen festen Anker. Etliche Monate vorher schon beginnen die Verantwortlichen – ehemals die Mitarbeiter des Ordnungsamtes – mit den Planungen und Vorbereitungen. Die Kirmes will „gemanagt“ sein, und schließlich soll das Altbewährte auch in modernen Zeiten zum „Highlight“ des Jahres werden. Und wenn das Wetter noch sein Übriges gibt, dann erst wird die Bocholter Kirmes für alle Beteiligten nahezu ein perfektes „Event“. Trubel und Hochbetrieb Der Fotograf dieser Aufnahme hat sich am Rand des Durchganges, offenbar zwischen einem Verlosungsgeschäft und einem Imbissstand, in Position gebracht und beobachtet von dort aus das Treiben auf dem Rummelplatz an der Meckenemstraße. Aber nicht nur hier, sondern bis in die Innenstadt hinein, um die Georgskirche und den Gasthausplatz, herrschen Trubel und Hochbetrieb. Allzu kühl wird es auf diesem Volksfest Ende der sechziger Jahre nicht gewesen sein. Zumeist tragen die Männer Anzüge, Frauen präsentieren ihre Kleider oder leichten Sommermäntel, und junge Mädchen gehen mit den altbekannten Kniestrümpfen über den Platz. Als Besucher trifft man Bekannte, unterhält sich oder bestaunt die bunten, sich drehenden und lauten Fahrgeschäfte. Zwischendurch wird eine Kleinigkeit gegessen. Kaum einer mag auf den Backfisch oder auf die Bratwurst mit Brötchen verzichten wollen. Wer an den Losbuden vorbeikommt, versucht sein Glück und nimmt unter Umständen sogar etwas Gewonnenes, gewissermaßen ein Stückchen Kirmes mit nach Hause. Auf dem Meckenemplatz beherrscht das Riesenrad die Szene, das schon von weitem zu sehen ist und in den vergangenen Jahrzehnten kaum auf der Kirmes fehlte. Nicht ganz so hoch steigen die Flieger des Fluggeschäftes „Phantom-Mirage“ empor, an dem neben den Kindern auch die Erwachsenen ihre Freude hatten. Sonnig-heitere Kirmes anno 1968 Die „sonnig-heitere“ Kirmes von 1968 wurde angesichts des überaus schönen Herbstwetters ein Jahr später schon von der „Jahrhundert-Kirmes“ übertroffen. 45 weitere Jahre vergingen, bis 2014 als das Jahr der „T-Shirt-Kirmes“ in die Stadtgeschichte einging.

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