Die Verteidigungsrede des Judas in der St.-Paul-Kirche



Der Autor Walter Jens hat dem vermeintlichen Verräter eine überraschende, wortgewaltige Verteidigungsrede gewidmet: Judas tritt auf, spricht höchstpersönlich zum Publikum. Sebastian Aperdannier, der seit einigen Jahren das Stück in sein Repertoire aufgenommen hat, spielte die Person des Judas authentisch und tiefgehend. In der Person des Judas erklärte er dem Publikum eindringlich, dass er im Einvernehmen mit Jesus gehandelt und eine ihm zugeteilte Rolle auf sich genommen hat. Ist es nicht gerade ihm zu verdanken, dass sich der göttliche Plan erfüllte? Sind Jesus der Erlöser und Judas der Verräter nicht untrennbar miteinander verbunden? Steht es uns zu Judas zu verurteilen? Judas fordert heraus, zieht in seinen Bann und bringt Gewissheiten ins Wanken. Eine Aufführung die unter die Haut ging und das Publikum durchaus beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen hat. Wer bisher noch nicht auf die heilige Woche und das was wir Christen da begehen und feiern eingestimmt war, nach dieser Aufführung ist man drin.

Zuerst erschienen auf www.liebfrauen.de

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