Dritter Anlauf: Vier Fraktionen unterstützen „Neuentwicklung“ des Schützenhauses



Dritter Anlauf zur Rettung des Schützenhauses oder den Bau einer neuen Veranstaltungshalle in Bocholt. CDU, FDP, Stadtpartei und Freie Grüne/Die Linke fordern Bürgermeister Peter Nebelo in einem gemeinsamen Antrag für die kommende Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 11. März dazu auf, eine „Projektgruppe“ einzuberufen, die die Ziele für eine Neuentwicklung festlegen und eine von allen Beteiligten getragene Grobplanung erarbeiten soll. Damit will die Stadt offenbar jetzt das Heft des Handelns selbst die Hand nehmen. Darauf deutet auch der zweite Punkt des Antrages hin. Darin heißt es, dass das vorliegende Betreiberkonzept der Bürgerstiftung fortgeschrieben und eine belastbare Kostenschätzung aufgestellt werden soll. Für diese erneute Studie sollen nach dem Willen der vier Fraktionen zunächst einmal Haushaltsmittel in Höhe von 20.000 Euro bereitgestellt werden.

Für CDU, FDP, Stadtpartei und Freie Grüne/Die Linke ist „die von der Bürgerstiftung getragene Reaktivierung des Bocholter Schützenhauses zum Bürgerkulturzentrum mit angeschlossenem Veranstaltungssaal aufgrund der Förderproblematik in absehbarer Zeit nicht zu realisieren“. Grund ist, dass die Politik andere Projekte in Bocholt derzeit für dringlicher erachtet. Da die vom Land in Aussicht gestellten neun Millionen Euro Zuschuss aber zwingend an den Erhalt des Schützenhauses gekoppelt waren, ist man ohne die Förderung und damit im Falle einer freien Finanzierung nun wesentlich flexibler in der Planung. „Der Abriss und Neubau einer Immobilie auf dem Grundstück des jetzigen Schützenhauses unter Beibehaltung des äußeren Erscheinungsbildes wäre ein möglicher Weg, dem auch die Bürgerstiftung offen gegenübersteht“, heißt es in dem Antrag. Damit ist gleichzeitig klar, dass vor der Kommunalwahl am 13. September wohl keine Entscheidung mehr fallen wird.

Der Vorstand des St.-Georgius-Schützenvereins begrüßt ausdrücklich die Bereitschaft der Stadt Bocholt, sich „nicht nur finanziell, sondern jetzt auch strategisch und planerisch an der Rettung oder Neuentwicklung des traditionsreichen Gebäudes zu beteiligen“. Geichzeitig verweist er jedoch auf eigene Initiativen. In einer Stellungnahme heißt es: „Wir sind nach wie vor von der Idee eines Bürger-Kulturhauses überzeugt, weil das neben einem großen Saal vielen Vereinen in der Stadt erstmals auch Übungs-, Sitzungs- und Tagungsräume bieten würde. Wir wollen aber dem Ergebnis der geplanten Projektgruppe nicht vorgreifen. Wie schon bei den beiden vorherigen Lösungen unterstützen wir alle Bemühungen. Mit Blick auf die bereits verstrichene Zeit, die damit verbundenen jahrelangen Belastungen für den Verein und die Unwägbarkeiten eines neuerlichen Rettungsversuches hat der Vorstand allerdings bereits Anfang des Jahres einstimmig beschlossen, parallel selbst aktiv mögliche Investoren anzusprechen.“

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