Ein richtiges Dream-Team



Ehrenamtliches Engagement spielt in Bocholt eine bedeutende Rolle. Um dies sichtbar zu machen, verfasst die Redaktion der Freiwilligen-Agentur Bocholt regelmäßig Porträts und Storys über dieses Engagement, welche wir auch hier auf Made in Bocholt veröffentlichen

Wochenende, keine Schule – da lässt sich was unternehmen. Konzertbesuch zum Beispiel. 34 Bocholter Schülerinnen und Schüler haben das gleich zweimal hintereinander getan, aber weniger zum eigenen Vergnügen.

Lynn, Sina, Jill, Moritz und Semra (von links) haben sich gerne bei dem Konzert engagiert. Foto: jf

„Das ist eigentlich nicht meine Lieblingsmusik“, sagt Sina, eine von ihnen, über das, was sie beim Concert for Dreams in Dinxperlo hört. Das Gebäude des Sportzentrums Het Blauwe Meer, in dem das Benefiz-Konzert stattfindet, ist keine Konzerthalle, alles ist ein bisschen wie homemade und privat, aber das Nicht-Kommerzielle hat was für sich – bezüglich des guten Zwecks ohnehin und auch atmosphärisch. Durch einen persönlichen Kontakt zwischen Gerard Kolenbrander, der mit der Stiftung WensAmbulance dafür sorgt, dass schwer und todkranken Menschen Wünsche erfüllt werden, und Rainer Howestädt, Leiter der Bocholter Freiwilligen-Agentur, ist der Einsatz der jungen Bocholterinnen und Bocholter zustande gekommen, die hier an zwei Nachmittagen und Abenden verschiedene Hilfsdienste leisten. Crew steht auf ihren schwarzen Shirts, die sie als Andenken mit nach Hause nehmen dürfen. Außerdem können sie sich am Buffet versorgen und der Live-Musik lauschen, sofern sie mögen. Geld gibt es keines. Das würde zu Lasten des Erlöses für den Einsatz der Stiftung gehen, und das wäre nicht im Sinne der genannten guten Sache und auch nicht in ihrem.

Kassieren, Stempeln und mehr

Für die Freiwilligen-Agentur hat Jill Braun die Truppe rekrutiert, ihren Einsatz komplett geplant und geregelt. Die 18-jährige Abiturientin, über die wir unlängst berichtet haben, ist selbst vor Ort. Sie freut sich, dass „alles prima läuft“. Eine Absage gab es, einzelne Verschiebungen von Einsatzzeiten – das erforderte Improvisationsgeschick. Eintrittsgelder kassieren, Besucherinnen und Besuchern Stempel auf die Hände drücken, beim Buffet Für Nachschub sorgen oder benutztes Geschirr wegräumen – Aufgaben der „Volunteers“, der freiwilligen Helferinnen und Helfer.

Cindy und Laura als Barkeeperinnen. Foto: rh

16 von ihnen sind Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs am Wasserturm. Ihr Einsatz ist Bestandteil des dort angesiedelten MAD-Projekts mit Erwerb des sogenannten Sozialführerscheins, über das hier mehrfach berichtet wurde. Sina (17) engagiert sich dabei bereits zum zweiten Mal. Normalerweise bedeutet das, dass sie und die anderen wöchentlich an einem Nachmittag etwa in einer Senioreneinrichtung oder bei anderen Einrichtungen im Einsatz sind. An den beiden Konzerttagen in Dinxperlo sind es jeweils acht bis neun Stunden – von 14 oder 16 Uhr an, teils bis ein Uhr nachts.

Einfach gut, was Gutes zu tun

„Ich finde die Idee sehr gut“, sagt Sinas Mitschüler Moritz zu seiner Motivation, und Semra (16), ebenfalls Kolleg-Schülerin, tut es „einfach gut, Gutes zu tun“. Langweilig sei das nicht, ergänzt Lynn (18), die Jill vom Kapu kennt und vom gemeinsamen Engagement für die Jusa-Ferienbetreuung. Am Rande der Band-Auftritte sei immer irgendwas los, irgendwas zu tun.

„Kim macht’s“ heißt das Projekt der von der NRW-Staatskanzlei geförderten Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa), das junge Leute anregt, sich zu engagieren. Jill und ihre tolle Crew zeigen, dass es in Bocholt eine ganze Reihe solcher Kims gibt.

Die Fotos oben und unten zeigen die Mitglieder der Helfer-Crew zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Freiwilligen-Agentur sowie Konzert-Organisator Gerard Kolenbrander. (Fotos: rh)

– jf –

Quelle: Wir für Bocholt – Den Originalbeitrag finden Sie hier

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