Elskamp droht mit Edeka-Schließung in Lowick – Verwaltung bleibt gelassen



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Alexander Elskamp verliert die Geduld. Der Chef von 171 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in vier Bocholter Edeka-Märkten kommt mit seinen Ausbauplänen in Lowick nicht weiter. „Inzwischen hat sich die Lage dermaßen zugespitzt, dass der Markt nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist und wir, wenn keine andere Lösung in Sicht ist, den Markt zeitnah schließen werden“, schreibt der Unternehmer jetzt in einer Stellungnahme zum neuen Bocholter Einzelhandelskonzept. Er möchte am liebsten auf eine benachbarten Wiese komplett neu bauen. Im Rathaus ist man dagegen. Bei der Freiluftschneise zwischen Bocholt-West und Lowick handele es sich um eine durch die Landesplanung geschützte Obstwiese. Ein so genanntes Zielabweichungsverfahren werde nach Vorgesprächen mit der Bezirksregierung nicht befürwortet. Außerdem können der benachbarte Aldi notfalls „den Grundbedarf der Nahversorgung zu einem großen Teil abdecken“, heißt es in der Prüfung der Verwaltung.

Würde Elskamp die Türen in Lowick tatsächlich schließen, könnte das auch nach Einschätzung des Gutachterbüros Dr. Lademann und Partner erhebliche Folgen für die Nahversorgung im Bocholter Westen haben. Denn der EDEKA-Markt an der Kurfürstenstraße kämpfe mit ähnlichen Problemen, ergänzt Alexander Elskamp. Der Betreiber dort sei im Rentenalter und werde nach Auslaufen der Mietzeit wohl nicht weitermachen. Für potenzielle Nachfolger sei die Fläche jedoch zu klein, heißt es in seinem Brief weiter. Spätestens dann sei der Westen unterversorgt, so Elskamp.

Er fordert deshalb, auf der Obstwiese neu bauen zu dürfen. Das aber widerspräche der Landesplanung. Der Stadtverwaltung sind nach eigenen Angaben die Hände gebunden. Sie hat lediglich angeboten, dass Teile der Wunschfläche für Parkplätze genutzt werden können. Mehr aber sei nicht möglich, heißt es aus dem Rathaus. Die Androhung Elskamps, den Edeka-Markt in Lowick in dem Fall zu schließen, empfindet man im Rathaus wohl als ein Art Nötigung. Entsprechend barsch fällt der Schlusssatz des Prüfungsergebnisses der Verwaltung aus. Dort heißt es:  „Zudem bleibt unerwähnt, dass der im zentralen Versorgungsbereich Lowick angesiedelte Discounter (Anm. d. Redaktion: Aldi) aufgrund seiner modernen Aufstellung den Grundbedarf der Nahversrogung zu einem großen Teil abdecken kann“, heißt es. Der Fall wird nun im Ausschuss für Planung Bau am 19. September besprochen.

Foto: Elskamp

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