Arved Fuchs: Mit dem Haikutter zum Kontinent der Superlative




Von BIANCA MÜMKEN (Text und Fotos)

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Volkshochschule stand gestern Abend im städtischen Bühnenhaus ein Vortrag der ganz besonderen Art auf dem Programm. Der durch zahlreiche Fernsehdokumentationen und Fotoreportagen bekannte deutsche Polarforscher und Buchautor Arved Fuchs nahm die Besucher mit auf seine Expedition nach Feuerland mit seinem legendären Kap Hoorn sowie in die Antarktis, „dem Kontinent der Superlative“, wie Fuchs selbst sagt.

Nach einer kurzen Begrüßung durch VHS-Leiter Reinhold Sprinz begann Arved Fuchs mit seiner spannenden und musikalisch untermalten Multivisionsshow. Er nahm die Besucher mit an Bord und präsentierte ihnen beeindruckende Aufnahmen, die sie so schnell wohl nicht vergessen werden.

Sowohl die Enge des Schiffes als auch die tägliche Routine an Bord durften die Besucher hautnah miterleben. Obendrein wurden sie noch auf ihre Seefestigkeit getestet. Denn die „Roaring Forties“ und die „Furious Fifties“ hatten das Schiff und die Crew fest im Griff.

Arved Fuchs geriet während seines spannenden Vortrags das eine oder andere Mal richtig regelrecht ins Schwärmen. Sein Bild- und Videomaterial zeigte wunderschöne Aufnahmen von Pinguinen, Robben, Eisbergen und spektakulären Lichtern, was hin und wieder durch ein Raunen im Publikum bestätigt wurde. Aber der Polarforscher zeigte auch die negativen Seiten auf. Plastikmüll, Tiere die aufgrund dessen qualvoll verenden und den durch den Klimawandel bedingten Rückgang der Eisflächen.

Arved Fuchs ist seit Jahrzehnten in Regionen unterwegs, die besonders deutlich vom Klimawandel betroffen sind: In den eisigen Gebieten der Antarktis und nördlich des Polarkreises, also dort, wo das Meereis zurückgeht, Gletscher schneller denn je ins Meer fließen und ganze Dörfer aufgrund des auftauenden Bodens im Schlamm versinken.

Im August 2015 brach der am 26. April 1953 in Bad Bramstedt geborene Fuchs mit der “Dagmar Aaen“ zur Expedition “Ocean Change“ auf, die über die Kapverdischen Inseln, Guinea-Bissau und Brasilien bis nach Ushuaia verlief. Dort glückte im Dezember die Umrundung von Kap Hoorn. Ende September diesen Jahres kehrte der Polarforscher von seiner letzten Expedition zurück, die insgesamt 16 Monate dauerte.

Seine eigenen Beobachtungen hat Fuchs auch in seinem aktuellen Buch „Blickpunkt Klimawandel“ mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen unterfüttert. Ein neues Buch ist nach seinen eigenen Angaben auch schon in Planung. Allerdings müssen sich die Fans noch hierfür noch ein wenig gedulden.

Eingeladen zu dem Vortrag hatten im übrigen die VHS Bocholt-Rhede-Isselburg, der Verein der Freunde und Förderer der VHS und die Stadtsparkasse Bocholt.

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