Büning ist überzeugt: Mehrheit der Bocholter ist für eine Rathaussanierung



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Frank Büning ist sich sicher, dass die Mehrheit der Bocholter für eine millionenteure Sanierung des Rathauses ist. Der Sprecher der Linken in der Stadtverordnetenversammlung leitet diese Erkenntnis vom Ergebnis der vergangenen Kommunalwahlen ab. In der hätten schließlich die Sanierungsbefürworter eine deutliche Mehrheit erhalten, und damit sei der Fall klar, so der ehemalige Grüne heute Abend im Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr. Der Bürgermeister war da schon deutlich verhaltener. „Bei aller Umstrittenheit: Ja, wir haben momentan die taktische und rechtliche Ausgangslage, dass saniert werden muss“, so Thomas Kerkhoff. Gleichzeitig kündigte er an, einige Investitionsentscheidungen, die über den Schadstoffausbau hinausgehen, momentan nicht zu treffen. Denn seine Verwaltung will – auch auf Anregung der politischen Fraktionen – im ersten Quartal kommenden Jahres doch noch mal Alternativen diskutieren. Das teilte die Stadt auf Anfrage von Made in Bocholt mit.

Eigentlich ging es heute Abend lediglich um die Frage, ob Bocholt wegen der herausragenden architektonischen Bedeutung des Gebäudes Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ für die Sanierung beantragen soll. „Bei der derzeitigen finanziellen Lage der Stadt gibt es nur eine Lösung, nämlich so viele Fördermittel zu beantragen wie möglich“, meinte Stadtbaurat Daniel Zöhler. In die gleiche Kerbe schlug Bürgermeister Thomas Kerkhoff. „Wir müssen die Mittel ja später, wenn wir zu einer anderen Entscheidung kommen sollten, nicht in Anspruch nehmen“, ließ er ein Hintertürchen offen. So stimmte der Ausschuss am Ende einstimmig dafür, unter anderem wegen der nationalen beziehungsweise internationalen Wahrnehmbarkeit und Wirkung der Sanierung Gelder in Berlin zu beantragen.

Derweil ist immer noch nicht klar, wann die Verwaltung einen gesicherten Kostenplan für die Rathaussanierung vorlegen wird. Grund: Exakte Zahlen können laut Presseabteilung erst nach der Auswahl und der dann anstehenden Arbeit des externen Planers für die Technische Gebäudeausstattung bekanntgegeben werden. Das Problem: Der Auftrag ist bis heute noch nicht vergeben. Möglich, dass es deshalb auch im ersten Halbjahr nächsten Jahres nicht mit einer endgültigen Entscheidung wird.

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