Experte: Stadt muss beim Wohnungsbau jetzt Weichen für die Zukunft stellen



Wie viele Wohnungen benötigt Bocholt in den kommenden Jahren? In welche Richtung könnte sich der hiesige Wohnungsmarkt bewegen? Das renommierte Pestel-Institut hat die Marktsituation im Münsterland untersucht und dabei auch speziell Bocholt unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse wurden am Dienstag, 15. Oktober 2019, öffentlich vorgestellt. Veranstalter waren die Stadt Bocholt in Kooperation mit ihrer städtischen Tochtergesellschaft EWIBO.
Knapper Wohnraum, steigende Mieten – ein brandaktuelles Thema, das bundesweit viele Kommunen beschäftigt, darunter längst nicht nur Großstädte oder Ballungszentren. Welche Szenarien sind im Münsterland, speziell in Bocholt denkbar? Diplom-Ökonom Matthias Günther vom Pestel-Institut Hannover hat die aktuelle Lage am Wohnungsmarkt analysiert und daraus unter Berücksichtigung von Indikatoren wie Bevölkerungsentwicklung, Arbeitsmarkt, Wanderungsbewegungen und Altersstruktur verschiedene Szenarien abgeleitet, wie sich das Marktgeschehen mit Blick auf das Jahr 2035 entwickeln könnte.
Seine Analyse „soll Transparenz schaffen und ist als Hilfe bei politischen und privaten Entscheidungsprozessen zu verstehen. Denn welches Szenario eintritt, wird von den Entscheidungen der politischen Gremien in der Stadt maßgeblich bestimmt“, so Günther.
„Die Attraktivität und Vitalität von Städten wie Bocholt wird künftig verstärkt davon abhängen, inwieweit es uns gelingt, den Bürgerinnen und Bürgern und insbesondere Zuzugswilligen genügend und vor allem bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Verwaltung und Politik sind deshalb gefordert, jetzt die Weichen für das Wohnen von Morgen zu stellen. Die Pestel-Studie bietet Entscheidern und Privaten dafür eine hervorragende Basis“, sagt Bürgermeister und Schirmherr der Veranstaltung, Peter Nebelo.
Über das Pestel-Institut
Die Arbeitsschwerpunkte des Pestel-Instituts mit Sitz in Hannover sind Bevölkerungsmodellrechnungen und Wohnungsmarktanalysen – großräumig, kleinräumig und lokal bis zu Einheiten von etwa 2.500 Einwohnern, die Bearbeitung von energiewirtschaftlichen Fragestellungen sowie Fragestellungen zum Themenbereich „Grenzen des Wachstums“.
Über den Referenten
Matthias Günther, Jahrgang 1960, ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er studierte von 1980 bis 1985 Wirtschaftswissenschaften an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Erste Tätigkeit als Diplom-Ökonom von 1985 bis Ende 1988 am Pestel Institut. Zwischen 1989 und Ende 1992 folgten jeweils zweijährige Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung und einer Unternehmensberatung. 1993 kehrte Matthias Günther wieder zum Pestel-Institut zurück, dessen Leitung er 2006 übernahm.
Veranstalter
Die Informationsveranstaltung wurde von der Stadt Bocholt gemeinsam mit der städtischen Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO) unter freundlicher Unterstützung der Bocholter Energie- und Wasserversorgung (BEW) und der Stadtsparkasse Bocholt veranstaltet. Die EWIBO in ihrer Funktion als kommunale Wohnungsgesellschaft ist mit der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Bocholt vom Stadtrat beauftragt. Text und Foto: Stadt Bocholt .

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