Orange Days 2020: Soroptimisten machen mit Lichtaktion auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam



Unter dem Motto „Orange the World – Stand up for Women“ startet am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, die weltweite Kampagne Orange Days. Auch Soroptimist International (SI), Club Bocholt, beteiligt sich an der Aktion und lässt von Mittwoch bis Sonntag, 25. bis 29. November, 14 Gebäude in der Bocholter Innenstadt in orange-farbigem Licht erstrahlen.

„Wir hätten gerne in einer großen Auftakt-Aktion auf die Orange-Days und damit auf das wichtige Thema der Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Das geht aber leider in Corona-Zeiten nicht“, sagt die Bocholter SI-Präsidentin Jutta Ehlting. Dennoch erhoffe sie sich durch die Illumination der Gebäude an markanten Stellen in der Innenstadt mehr Aufmerksamkeit und mehr Sensibilität für dieses wichtige Thema. Darüber hinaus greift SI-Bocholt in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram die verschiedenen Facetten der Gewalt gegen Frauen auf, beleuchtet sie aus unterschiedlichen Perspektiven und gibt einen Überblick über die Beratungsstellen und Hilfsangebote in Bocholt und Umgebung.

Folgende Gebäude werden in Bocholt vom kommenden Mittwoch bis Sonntag orange-farben angestrahlt: am Benölkenplatz das Amtsgericht, das St.-Georgsgymnasium, die Mensa; Europa-Haus (Adenauerallee 59); BEW-Gebäude (Kaiser-Wilhelm-Str. 1); Hotel Residenz (Kaiser-Wilhelm-Str. 31); die ehemalige Donders-Villa (Ostwall 1); Volksbank-Hauptgeschäftsstelle (Meckenemstr. 10) sowie in der Innenstadt das „Herzblut“ (Ravardistr. 22), Haus der Stoffe (St. Georg-Platz 20), Barmer-Geschäftsstelle (Crispinusstr.11), Marien-Apotheke ( Nordstr. 11), ANna (Nordstr. 24-30), vomFASS (Osterstr. 3).

Studien ergeben, dass etwa jede dritte Frau während ihres Lebens Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt wird. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben weltweit zu einem weiteren Anstieg geführt. Berufliche und daraus resultierende soziale Probleme innerhalb der Familien oder die phasenweisen Ausgangsbeschränkungen sind nur zwei der Gründe. „Wir haben große Sorgen, dass Millionen von Frauen und Mädchen unbemerkt erhebliches physisches und psychisches Leid erfahren“, warnt Dr. Renate Tewaag, Präsidentin von SI-Deutschland. Als gesamte Gesellschaft müsse man die Orange Days deshalb nutzen, um auf die geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen, auch in den digitalen Medien, wo ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen ist, aufmerksam zu machen. „Die Pandemie wirkt in dieser Hinsicht wie ein Brandbeschleuniger“, so Tewaag. Zudem brauchen Betroffene ausreichend Unterstützungsangebote und dürfen nicht stigmatisiert werden. Dazu gehöre ein offener und mutiger Umgang mit Gewalterfahrungen. „Und den erreichen wir nur, wenn wir uns als Gesellschaft der Tragweite bewusst sind“, so Tewaag weiter. Über eine eigene Social-Media-Kampagne während der Orange Days arbeitet SI-Deutschland daran, die Auswirkungen von Gewalt gegenüber Frauen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Zudem sorgen zahlreiche Kampagnen für Aufmerksamkeit in den deutschen Innenstädten.

Die weltweite Kampagne „Orange Days“ wurde 1991 vom Women’s Global Leadership Institute ins Leben gerufen und macht 16 Tage lang auf die Benachteiligung von Frauen und geschlechtsspezifische Formen von Gewalt aufmerksam. Die nachhaltige Verwirklichung der Grundrechte von Frauen steht dabei im Fokus. Die Dauer von 16 Tagen ist dabei kein Zufall: Die Orange Days enden am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte.

Eine weltweite Stimme für Frauen
Soroptimist International (SI) ist eine der weltweit größten Service-Organisationen berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement. In Deutschland zählt die Organisation aktuell über 6.700 Mitglieder in 223 regionalen Clubs. Das Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, die Gleichstellung der Frauen in rechtlicher, sozialer und beruflicher Hinsicht zu erlangen und setzt sich für einen höheren Anteil an Frauen in Führungspositionen, für die Verhinderung jeglicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für den ungehinderten Zugang zu Bildung und Ausbildung für Frauen und Mädchen ein.

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