Popup-Freizeitpark (k)eine Alternative zur Kirmes



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Absagen, verschieben oder einen temporären Freizeitpark auf dem Berliner Platz aufbauen: Das sind die momentan die Szenarien, die das Stadtmarketing als Alternativen zur Bocholter Herbstkirmes plant. Eine Verlegung in den November unter Corona-Hygieneauflagen, also mit Zugangsbeschränkungen, Abstandspflicht und Mundschutz, können sich weder Bürgermeister Peter Nebelo noch Stadtmarketingchef Ludger Dieckhues vorstellen. „Das wäre nicht mehr die Kirmes, wie sie die Bocholter kennen und lieben“, so Nebelo gestern im Rat. Eine so genannter Popup-Freizeitpark, eine für mehrere Wochen aufgebaute Kleinkirmes auf dem Berliner Platz, wiederum wäre sehr aufwändig.

Seit Wochen arbeitet das Stadtmarketing an Durchführung oder Absage, an Verschiebung oder Alternativen zur Kirmes. Dabei werden intensive Gespräche mit Schaustellern, Gastronomen und anderen Beteiligten geführt. Eine Lösung gibt es noch nicht. Denkbar wäre ein zeitlich begrenzter Freizeitpark, wie ihn einige Großstädte in NRW planen. Aber: Bei einer zur Corona-Zeit zulässigen Besucherdichte von einer Person je sieben Quadratmetern läge die Kapazität bei 1.000 bis 2.000 Personen gleichzeitig, hieß es gestern. Zum Vergleich: Bei einer normalen Kirmes beträgt diese Besucherdichte zwei Personen pro Quadratmeter, also 14mal mehr.

Zudem müsste der Popup-Freizeitpark mindestens drei oder besser vier Wochen dauern. Mit Auf- und Abbau wäre der Berliner Platz und der Parkplatz am Mariengymnasium folglich für fünf bis sechs Wochen belegt. Die Parkplätze würden in diesem Zeitraum nicht zur Verfügung stehen. Zudem kämen nur 100 statt der sonst üblichen 300 Schausteller zum Zuge. Durch Einzäunung, Ticketsystem, zusätzlicher Securityaufwand, Bauantrag, neues Sicherheitskonzept, zusätzliches Brandschutzkonzept und so weiter gäbe es zudem erheblich Mehraufwände.

Das Stadtmarketing will sich nun solche Freizeitparks in Düsseldorf und Dortmund ansehen, mit den Schausteller sprechen, sich deren Erfahrungen anhören und dann entscheiden. Deshalb bat Ludger Dieckhues gestern um Geduld. Nach den Sommerferien soll eine Entscheidung fallen

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