Regionalkonferenz in Bocholt beschäftigt sich mit grenzüberschreitender Klimafolgenanpassung



Kreis Borken. Der Klimawandel ist momentan in aller Munde: Nicht zuletzt durch die heißen und trockenen Sommer von 2018 und 2019 kehrt eine Frage immer wieder zurück – auch in der hiesigen Region: Wie umgehen mit den stärker werdenden Folgen des Klimawandels, insbesondere Trockenheit und Wasserknappheit? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um auch in Zukunft die Wasserversorgung für Mensch und Umwelt zu gewährleisten? Genau diese Fragen waren der Anlass für eine deutsch-niederländische Regionalkoferenz zum Thema Klimafolgenanpassung: Wasserversorgung und -knappheit im ländlichen Raum am 27. November in Bocholt (Kreis Borken). Mit etwa 100 deutschen und niederländischen Teilnehmern aus den Bereichen Wasserwirtschaft, Naturschutz, Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Wissenschaft war die Veranstaltung gut besucht und belegt, die Bedeutung der Thematik.
Während der tagesfüllenden Veranstaltung wurde die Thematik der Wasserversorgung in unserer Region unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet. Vormittags sprachen verschiedene Vertreter von deutschen und niederländischen Behörden, wie etwa vom Umweltministerium NRW und vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen. Dabei stand zunächst die Frage im Mittelpunkt, welche Klimaprognosen sich gegenwärtig für die Grenzregion aufstellen lassen. Danach wurden die unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen für Wasserentnahmen in Deutschland und den Niederlanden erläutert. Abschließend wurden konkrete Praxisbeispiele vorgestellt, um sich auf Dürrezeiten vorzubereiten. Im Nachmittagsprogramm gingen die Teilnehmer in Kleingruppen mit viel Elan ans Werk, um gemeinsam über Ansätze für grenzüberschreitende Strategien und Maßnahmen zur Wasserversorgung nachzudenken. Betrachtet wurde dabei u. a. die Frage, wie Naturschutzgebiete wie etwa das Zwillbrocker Venn mit den bekannten Flamingos in der Zukunft nass gehalten werden können, um den einzigartigen Rückzugsort zu erhalten. In einer weiteren Gruppe wurden konkrete Finanzierungsmöglichkeiten und Formen der Zusammenarbeit für grenzüberschreitende Maßnahmen erörtert.
Die Regionalkonferenz wurde organisiert von der Grenzüberschreitenden Plattform für Regionale Wasserwirtschaft (GPRW) und ist eine weitere Veranstaltung in einer Reihe von deutsch-niederländischen Wissensaustauschen innerhalb der Wasserwirtschaft. In der Plattform setzen sich die Kreise Borken, Steinfurt, der Landkreis Grafschaft Bentheim und die niederländischen Waterschappen Vechtstromen und Rijn en IJssel ein für eine effiziente und effektive grenzüberschreitende Wasserwirtschaft. Zu den Themenschwerpunkten der Zusammenarbeit in der Plattform gehören unter anderem: Hochwassersicherheit, Gewässergüte, Grundwassermanagement.
Weitere Informationen zur Arbeit der GPRW gibt es im Internet auf: www.gprw.eu. 
EUREGIO-Redaktionskontakt: Stéphanie Woldringh, Tel. 02562 702 54, E-Mail: s.woldringh@euregio.eu.

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