Schmeinks Eigentor



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER

Einige wittern bereits einen neuerlichen, erbitterten Machtkampf innerhalb der Bocholter SPD. Auslöser ist die Wahl eines neuen Fraktionsvorsitzenden, die heute notwendig wird, nachdem Peter Wiegel mit wehenden Fahnen zur Stadtpartei gewechselt ist (wir berichteten). Gesetzter Kandidat für dessen Nachfolge wäre eigentlich Bürgermeisterkandidat Stefan Schmeink. Der aber ziert sich. Job, Wahlkampf und Fraktionsvorsitz gleichzeitig sind ihm zuviel. „Ich habe nach der Homeoffice-Zeit beruflich meine Reisetätigkeit wieder aufgenommen Deshalb bin ich momentan viel unterwegs“, meint Schmeink. Er schlägt deshalb vor, dass die Wiegel-Unterstützerin und stellvertretende Fraktionschefin Ruth Rümping die Genossinnen und Genossen im Rat kommissarisch bis zu Kommunalwahl führt. Nur wenn die Fraktion es unbedingt wolle, werde er selbst schon jetzt auch den Fraktionsvorsitz übernehmen, so der Bürgermeisterkandidat gegenüber Made in Bocholt.
Gerade diese auf dem gutgemeinten Versuch, weiter Ausgleich und Frieden innerhalb der Faktion zu suchen, basierende Halbherzigkeit ist es, die weiter Anlass zu Spekulationen geben wird. Sollte Schmeink heute Abend doch noch Fraktionschef macht er den Eindruck, eine Aufgabe anzunehmen, die er nicht ausfüllen will oder kann. Wird es jemand anders, bleibt bei vielen die Machtkampf-Theorie in den Köpfen. So etwas nennt man im Fußball ein klassisches Eigentor.

  1. Antonius Mayland says:

    Wenn sich Herr Schmeink in dieser Situation als Bürgermeisterknadidat hinstellt, verdient dies erst einmal Respekt. Und die persönliche Lebensplanung eines jeden Menschen, hier die von Stefan Schmeink, ist jedes Menschen Privatsache. Jedenfalls muß man dies nicht mit Häme kommentieren!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert