Stadtverbandschef Pacho sieht in der SPD „vielerorts Konflikte und Unstimmigkeiten“



SPD-Stadtverbandschef Bernhard Pacho fordert von den Genossinnen und Genossen in Bocholt mehr Solidarität bei gleichzeitiger Zurückstellung persönlicher Befindlichkeiten und Eitelkeiten. „Ich bin mir sicher, dass viele von Euch mitbekommen haben, dass die SPD Bocholt zurzeit diese Einigkeit nicht lebt“, meinte er in seinem Rechenschaftsbericht während des Ortsparteitages in der Gaststätte Zur Glocke. Vielerorts seien Konflikte und Unstimmigkeiten zu finden. Mit Blick auf die Kommunalwahlen in eineinhalb Jahren prognostizierte er: „Wenn wir in 2020 nicht ein derbe Niederlage erleben wollen, muss es uns gelingen, wieder einen gemeinsamen Weg zu gehen“.

Der Stadtverbandsvorsitzende spielte damit vor allem auf die Wahl eines Bürgermeisterkandidaten an. Fraktionssprecher Peter Weigel hat seinen Hut bekanntlich auch ohne Zustimmung der Parteibasis bereits in den Ring geworfen. Aber es ist kein Geheimnis, dass sich auch andere Frauen und Männer Hoffnung machen. „Es muss uns gelingen, einen Kandidatin oder einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt zu finden, der/die von allen oder wenigsten von fast allen getragen wird“, so Pacho. Als positives Beispiel, wie es gemacht werden kann, führte er ausgerechnet die Kandidatur und Wahl der neuen CDU-Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer an.

Als eines der Schwerpunktthemen der nächsten Kommunalwahl sieht Pacho das Thema „bezahlbarer Wohnraum“. In diesem Punkt äußerte der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Kritik an der Stadtverwaltung und der EWIBO. „Es war einmal die Rede davon, dass die EWIBO 400 Wohneinheiten zusätzlich schafft. Ein Jahr ist inzwischen vergangen, und wir haben nicht eine Wohnung mehr“, hieß es im Rechenschaftsbericht.

Überraschendes hatte der Stadtverordnete beim Thema Rathausneubau parat. „Möglicherweise macht es Sinn, das Thema noch einmal aufzunehmen“, meinte Pacho vor allem mit Blick auf die Kosten. Die Genossinnen und Genossen honorierten die Arbeit des Ortschefs schließlich mit dessen Widerwahl. Lediglich ein Mitglied verwehrte Pacho die Zustimmung, ein anderes enthielt sich.

Fraktionsvorsitzender Peter Weigel übte sich anschließend während seines Rechenschaftsberichtes derweil in Optimismus und gab sich kämpferisch. Trotz aller Trends, die der SPD das Leben derzeit scher machen, sieht er gute Chancen, den Bocholterinnen und Bocholtern sozialdemokratische Themen näher zu bringen und sie zu begeistern.

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