Tarifkonflikt: Reinigungskräften im Kreis Borken drohen Einbußen



Weniger Urlaubstage, gestrichene Zuschläge, Arbeit auf Abruf: Einem Großteil der rund 1.850 Reinigungskräfte im Kreis Borken drohen ab sofort Einbußen. Das berichtet die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU und ruft die Beschäftigten dazu auf, die Einschnitte nicht hinzunehmen. „Aktuell legen viele Chefs ihren Mitarbeitern neue Arbeitsverträge zu deutlich schlechteren Konditionen vor. Die sollte keiner unterschreiben“, warnt Georg Nießing von der IG BAU Emscher-Lippe-Aa in einer Pressemitteilung.

Sollten die Arbeitgeber bei dieser Praxis bleiben und die anstehenden Tarifverhandlungen blockieren, dürfte die Reinigungsbranche einen „heißen Sommer“ erleben. „Auch im Kreis Borken könnten dann Schulen, Büros und Krankenhäuser schmutzig bleiben“, so Nießing. Die Friedenspflicht zwischen IG BAU und Arbeitgebern lief Ende Juli aus.

Zum Hintergrund: Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks hat den Rahmentarifvertrag für die Branche zum 31. Juli gekündigt. Bevor Gewerkschaft und Arbeitgeber am 15. August über einen neuen Vertrag verhandeln, sollen nach Beobachtung der IG BAU in der Zwischenzeit die Standards gedrückt werden. „Statt bisher 28 oder 30 Tagen Urlaub sollen Beschäftigte jetzt das gesetzliche Minimum von 20 Tagen hinnehmen. Zuschläge für Überstunden oder besondere Aufgaben wie etwa die OP-Reinigung werden in den neuen Arbeitsverträgen eingekürzt oder ganz gestrichen“, berichtet Nießing. Besonders brisant: Geht es nach dem Willen einiger Firmen, dann sollen Beschäftigte, die bislang feste Arbeitszeiten hatten, künftig auf Abruf arbeiten.

  1. Bodo Hüfing says:

    Das ist ja wohl das allerletzte, wir sind diejenigen die den Dreck wegmachen und die Firmen wollen immer mehr Profit auf unsere Knochen machen?
    So etwas ist absolut erniedrigend für die Arbeiter. Es muss endlich damit Schluss sein. Legt die Arbeit nieder, so lange bis innen ihre eigene scheiße bis zum Hals steht. Gruß Bodo

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