Entscheidung gegen Industriestammgleis für CDU „richtig und wichtig“



Die CDU-Fraktion im Bocholter Stadtrat bekräftigt ihre Haltung zur Zukunft des Industriestammgleises. Der Entscheidung gegen einen Erhalt sei ein langer Abwägungsprozess vorangegangen, erklärt Fraktionsvorsitzender Burkhard Weber in einer Pressemitteilung der Partei. Am Ende sei man aber zu dem Entschluss gekommen, dass eine vollwertige Sanierung des Industriestammgleises wirtschaftlich nicht gerechtfertigt, technisch mit begrenzten Mitteln nicht möglich und finanziell nicht machbar ist.

„Seit Jahren diskutieren wir bereits über die Zukunft des Industriestammgleises. Jahr für Jahr haben wir Gelder investiert, um das Gleis zu erhalten. Ein Zug ist in all den Jahren jedoch nie gefahren. Auch erklärte kein Unternehmen, dass es in naher Zukunft das Gleis nutzen wolle. Nur ein einziges Unternehmen möchte möglicherweise irgendwann auf das Gleis zurückgreifen“, blickt der CDU-Fraktionsvorsitzende Burkhard Weber zurück und erklärt: „Bürger fragen sich zu Recht, warum wir 390.000 Euro aus Steuergeldern investieren sollten, um ein unbenutztes Gleis zu erhalten, auf dem irgendwann mal vielleicht wieder ein einziger Zug fährt. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern sieht sicherlich anders aus! Eine Entscheidung war daher überfällig!“

Bei der Entscheidung ist es aus Sicht der CDU nicht nur um die Frage gegangen, ob in den nächsten Jahren die jetzt fraglichen 390.000 Euro investiert werden sollen. Weber dazu: „Die Investition von 390.000 Euro wäre bekanntlich nicht das Ende gewesen. Anschließend wären weiterhin jährliche Unterhaltungskosen auf den Steuerzahler zugekommen.“ Außerdem wären laut Weber mittelfristig Millionenbeträge für das Industriestammgleis notwendig gewesen, um das Gleis sinnvoll und wirtschaftlich zu betreiben.

  1. Nyenhuis Michael says:

    Wie kommt Herr Weber jetzt auf die Summe. Steht nirgendwo. Man muss die Strecke nicht ICE tauglich ausbauen, wie
    in einem Gutachten vorgeschlagen. Man vergißt, daß die Strecke, wenn sie befahren wird, der Stadt auch Geld hereinbringt.
    Seinerzeit ist gesagt worden, sobald die Strecke befahrbar ist, wird sie auf den Eisenbahnverein übertragen. Damit hätte die Stadt auch fast keine Kosten mehr. Also sind die Argumente der CDU an den Haaren herbeigezogen.
    Ausserdem muss man eins bedenken, Umweltschutz gibt es nicht zum Nulltarif!

  2. Antonius Mayland says:

    Was die CDU geflissentlich verschweigt, ist, daß ihr eigenes Mitglied des Fraktionsvorstandes, Herr Rainer Venhorst in dem Workshop „Atmendes Bocholt“ Zukunftsstadt 2030 (Ende Oktober) den Vorschlag gemacht hat, man höre und staune(!), eine Stadtbahn vom Industriepark Bocholt nach Rhede zu bauen, aber nur wenige Tage später im Ausschuss dafür stimmt, das hierfür benötigte Gleis stillzulegen und abzureißen.
    Diesen Widerspruch kann ich nur schwer verstehen, und ich denke er ist wohl kaum mit Vernunft erklärbar.
    Ebenfalls nicht erklärbar sind die 390.000 Euro, diese tauchen in keiner Berechnung so auf. Für mich ergeben 60.000 für die Einbindung der Weiche ins Stellwerk plus 67.000 für die JETZT nötigen Instandsetzungsarbeiten plus der Summe von 120.000 Euro für den schon 2014 beschlossenen Austausch der Weiche 247.000 Euro, dies ist die Summe, über die wir jetzt reden. Ich möchte bitte mal erklärt haben, wie sich denn die 390.000 Euro zusammensetzen, dann können wir darüber reden.
    Und, was die unten angeführten Millionenbeträge angeht, sind diese bei vorhandenem Verkehr mit 90 % förderfähig. Zur Wahrheit und Klarheit gehören diese Argumente dazu.

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